Spurstangen

Restaurationsberichte etc.
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HaraldSchuessler
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Spurstangen

Beitrag von HaraldSchuessler »

Liebe 170er Freunde,
vor längerer Zeit habe ich einen Betrag zur richtigen Montage der Spurstangen geschrieben. Diesen Text habe ich inzwischen etwas ergänzt. Das, was ich damals nur vermutet habe, lässt sich nun auch durch Notizen im Ersatzteilkatalog des S-V belegen.
Es grüßt euch Harald
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170forever
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Re: Spurstangen

Beitrag von 170forever »

Hallo Harald,
Gut beschrieben! Ich habe das schon oft falsch gesehen.
Immer von der linken Fahrzeugseite aus Links Rechts für beide Spurstangen.
So kann man immer beim einstellen und die jeweils logische Richtung verstellen . Beide nach hinten enger, beide nach vorn weiter. Das macht einfach Sinn und ist auch der Grund für diese Montage.
Lg Ralf
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Jos170V
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Re: Spurstangen

Beitrag von Jos170V »

Hallo lieber Harald,
Wenn ich Ihre Beiträge lese, denke ich mir: Der Mann aus dem hohen Bremen weiß mittlerweile für fast alles eine Lösung. Wir bekommen genug Lernmaterial, um einen unrestaurierten 170 bis ins letzte Detail wieder zum Leben zu erwecken. Na ja, ich würde das Risiko eingehen, unter der Bedingung, dass Sie kommen und es zumindest für längere Zeit bei mir zu Hause vorführen :D
Grüße, Jos
170V,1937.
Liebe Grüße aus Belgien.
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HaraldSchuessler
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Re: Spurstangen

Beitrag von HaraldSchuessler »

Liebe 170er Freunde,
bei unseren 170ern werden die Kugelbolzen der Spurstangenköpfe von einer Feder angedrückt. Der Anpressdruck wird dadurch reguliert, dass man die Verschlussschraube mehr oder weniger weit eindreht. An der Verschlusschraube findet sich ein ringförmiger Wulst, der diese Feder zentriert.
In meinem Lager finden sich aber auch “Pfannen“, die den Kugelbolzen andrücken. Für eine Feder ist bei dieser Konstruktion kein Platz, deshalb gibt es auch keinen Wulst an der Verschlusschraube. Die Einstellung wird wohl durch Beilagscheiben erfolgt sein.
Kennt jemand dieses System und weiß, bei welchem Modell es eingesetzt wurde? Kann das eine Vorkriegskonstruktion sein?
Gruß Harald
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170forever
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Re: Spurstangen

Beitrag von 170forever »

Hallo Harald,
Ich kenne vornehmlich auch nur die Pfannen mit der Feder, insbesondere aus der mittleren Spurstange. Es kann sein, dass die seitlichen ohne diese Feder auskommen, gesehen habe ich das auch schon mal. Wichtig ist der Kugelsitz und der oberen (im Auge befindlichen) Schale und der Unseren Pfannenlagerung, die Kugel sollte ebenfalls keine Einlaufspuren aufweisen, das ist das entscheidende, eine schlechte eingelaufene Kugel anzupressen macht keinen Sinn und hätte nur kurzfristig Erfolg.
Früher gab es das alles einzeln zu kaufen.
Wünschenswert wären gute Kugeln, die Welt braucht mehr gute Kugeln 😂, gebrauchte hätte ich auch noch, so müsste man im Toleranzbereich immer großzügig verfahren.
Gute Kugeln könnte man ja herkömmlichen verpressten Köpfen entnehmen, nur so eine Idee. 🤔
Die gepressten Schalen sind nicht sehr widerstandsfähig, wenn man ihnen zu Leibe rückt.
Die Aktion müsste heißen : rettet die alten Spurstangenköpfe, denn sie sind wahre Meisterwerke des Maschinenbaus und im Grunde bei guter Schmierung fast unkaputtbar.
Was ist da schon der schnöde, wartungsfreie gepresste Kugelkopf? Er hat nur eine begrenzte Lebenszeit!
Als neue Ersatzware habe ich auch noch gepresste Köpfe, allerdings mit Schmierkanal!
An beiden Autoprojekten befinden sich noch bis auf einen Kopf die originale, das finde ich gut 😊.
Liebe Grüße aus Ahrensburg
Ralf
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GeorgesBuerginCH
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Re: Spurstangen

Beitrag von GeorgesBuerginCH »

Tschau Ralf,
suche mal unter Berichte:
33.8 Revision Spurstangenkopf

Tschau Harald,
schon ab dem 170 W15 gab es die Spurstangenköpfe mit der Feder.

Grüsse Georges
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HaraldSchuessler
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Re: Spurstangen

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Georges,
schade, dann werde ich wohl nie erfahren, wo diese Pfannen zum Einsatz kamen. Wenn Du es nicht weißt, wer soll es dann wissen?

Lieber Ralf,
Du schreibst über die Spurstangenköpfe:" bei guter Schmierung fast unkaputtbar". Das ist schon richtig. Leider hat das mit der guten Schmierung oft nicht geklappt. Auf der Suche nach zwei guten Kugelbolzen habe ich vor ein paar Tagen 10 alte gebrauchte Spurstangen öffnen müssen. 9 davon waren trocken, die Kugelbolzen nicht mehr zu gebrauchen. Schmutz war eingedrungen und hat die Schmierung lahmgelegt. Das entscheidende Problem scheint darin zu liegen, die Köpfe zu kapseln und vor eindringendem Wasser und Schmutz zu schützen.
Im angehängten Bild sieht man drei Köpfe, einmal original S-V, bei dem gekapselten Kopf in der Mitte ist die Gummimanschette deutlich größer, - nicht schlecht. Bei dem dritten Kopf - wartungsfrei, Zentralschmierung nicht mehr möglich - gibt es einen perfekt sitzenden Gummibalg, der mit zwei Federringen gehalten wird. Es kann es gut sein, dass die wartungsfreien Köpfe trotz dürftiger Schmierung lange halten. Sie sind besser gegen Schmutz geschützt. Schöner sind die alten, ich verwende sie auch. Wichtig ist es aber, ständig im Auge zu haben, ob sie noch mit Öl versorgt werden.
Noch zwei Bilder „unversorgter Köpfe“. EIGENTLICH sollte der Durchmesser der Kugel 24 mm betragen. Hier waren sie auf bis zu 22,5 mm abgenagt.
Mit ein bisschen Phantasie ist die ursprüngliche Kugelform noch zu erahnen.
Gruß Harald
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