seit einigen Tagen bin ich hier ein neues Mitglied im Forum und möchte mich und das Projekt daher kurz vorstellen.
Wir haben seit Mitte der 80er Jahre einen 170 S-V im Familienbesitz. Ja genau, der in den 50ern so unbeliebte Benziner

Dafür aber immerhin die Version mit Faltdach.
So weit so gut. Allerdings steht das Fahrzeug seit dem Kauf damals teilzerlegt in einer Garage.
Auch beim Vorbesitzer hatte es der 170er nicht besser. Dort stand er auch über 15 Jahre in einer Scheune.
Von diesem leidigen "Stand"-Schicksal möchte ich ihn nun über die nächsten Jahre hin befreien.
Aber mal von Anfang an.
Wie ich mit etwas Hilfe entziffern konnte, war der Erstbesitzer die Daimler-Benz AG.
Automobilfabrik
Stuttgart-Untertürkheim. Mercedesstraße 136.
Das kommt mir bekannt vor

Anfangs war ich vom Erst-Kennzeichen etwas irritiert.
Aber klar, nach dem Krieg ... Besatzungszonen - anderes Kennzeichensystem
Daher AW= Amerikanische Besatzungszone Württemberg
59 = Stadt Stuttgart
Jedenfalls wurde der W136 VIII nach der Erstzulassung nur knapp 17 Jahre bewegt und dann mit um die 45.000km abgestellt.
In unseren Besitz ist er dann in den 80ern über meinen Onkel gelangt.
Wie es der Zufall so will hatte er damals ebenfalls einen 170 S-V (Allerdings auf den Dieselmotor umgebaut).
Er hat den 170er als Alltags- und Hochzeitsauto verwendet.
Und bei einer dieser Hochzeiten wurde er dann von einem älteren Mann angesprochen.
Dieser hätte genau den gleichen in seiner Scheune stehen. Er habe bereits damit angefangen ihn zu restaurieren
Jedoch möchte er nun nach Amerika auswandern und das Fahrzeug daher verkaufen.
Der Käufer des S-V war dann letztlich mein Vater.
Im Zuge der Restaurationsarbeiten hat der Vorbesitzer das Auto schon teilzerlegt.
Ein paar Teile fehlen scheinbar auch. Dafür gibt es glücklicherweise andere Teile in einer höheren Anzahl als für ein Fahrzeug benötigt.
Der Großteil der Einzelteile liegt in Zeitungspapier oder Stoff eingewickelt auf dem Dachboden.
Zu meinem Ziel:
Ich möchte den 170 S-V möglichst originalgetreu restaurieren.
Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn der Lack noch einigermaßen brauchbar gewesen wäre.
Dann hätte ich der Karosserie nur eine Hohlraumversiegelung mit Mike Sanders zugute kommen lassen.
Leider hat der Vorbesitzer schon mit den Vorbereitungen für eine Neulackierung angefangen.
Teilweise ist der Lack bis aufs Blech abgeschliffen. Daher führt für mich kein Weg an einer Neulackierung in DB040 vorbei.
Wie ich die Vorbereitung dafür angehe, bin ich noch etwas hin- und hergerissen.
Zunächst muss ich mir aber erstmal einen Überblick über die vorhandenen und fehlenden Teile verschaffen.
Über Ostern habe ich Urlaub und werde alle verpackten Teile auspacken und katalogisieren mit Hilfe der Ersatzteilliste.
Danach werde ich erstmal alles im Ist-Zustand zusammenbauen um mir einen besseren Überblick über nötige Arbeiten verschaffen zu können.
Dann wird alles wieder auseinander gebaut und es geht an die eigentliche Restaurationsarbeit.
Bisher bin ich mir nur zu 100% sicher, dass die Front- und Heckstoßstangen fehlen sowie der Kabelbaum.
(Bzw. das was vom Kabelbaum übrig ist, kann man nicht mehr wirklich gebrauchen - außer als Vorlage. )
Ich hätte mir letzte Woche im Eifer schon fast die Stoßstangenhalter online bestellt, weil ich mir sagen lassen habe, dass die auch fehlen.
Dann habe ich die doch noch in Zeitungspapier -mit Datum 1980- eingewickelt im letzten Winkel des Dachbodens gefunden.
Zu meinem Glück quasi in Neuzustand.
Auch ansonsten konnte ich noch ein paar neue bzw. original verpackte Mercedes Ersatzteile finden.
Die Sitze sind auch bereits mit Leder bezogen worden. Seitdem nur auf dem Dachboden verstaut.
Bin mal gespannt, was ich noch so für Überraschungen finde.
Ein bisschen umgebaut wurde das Fahrzeug aber scheinbar schon.
Das Lenkrad ist anstatt schwarz in elfenbein.
Dann habe ich noch Holz-Fensterleisten gefunden anstatt Bakelit, wie der 170 S-V wohl serienmäßig hatte.
Im Zuge der Restauration werde ich sicherlich nach und nach einige Fragen im Forum stellen.
Das Ersatzteilliste ist zwar schon hilfreich, aber trotzdem bleibt es ein Puzzle für Fortgeschrittene

Jedenfalls freue ich mich schon eines Tages den S-V auf der Straße zu bewegen.