Motorprobleme 170S Kettenmotor

Hier können die Diskussionen über den 170 S stattfinden...
Antworten
Benutzeravatar
Ulrich
Junior Mitglied
Beiträge: 6
Registriert: 27. Sep 2020, 18:22

Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von Ulrich »

Liebe Forumsmitglieder,
leider ist mein Mercedes 170S Bj 51, umgerüstet auf Kette mit zwei Kettenspannern, derzeit nicht mehr fahrbereit. :mrgreen:

Es begann damit, dass nach einer Autobahnfahrt mit Tempo 100 der Motor bei Tempo 60-80 zu ruckeln anfing. Das Ruckeln verschwand, wenn man den Choke halb herauszog, schneller oder langsamer fuhr, oder einige km Bundesstraße gefahren war. Ich habe daraufhin Verteilerkappe, Verteilerfinger und Zündkabel gewechselt und den Elektrodenabstand genau auf 0,45 mm eingestellt. Das Ventilspiel wurde überall 0,02 mm größer als gefordert gemessen und nicht verändert. Die Maßnahmen bewirkten keine Besserung.

Jetzt, einige hundert km später, springt der Motor zwar wunderbar an und lässt sich einwandfrei im Stand hochdrehen. Die Zündpistole zeigt im Leerlauf den korrekten Zündzeitpunkt OT an, der sich beim Hochdrehen korrekt nach früh verschiebt. Beim Anfahrversuch treten jedoch helle Knallgeräusche und starker Verlust der Motorleistung auf, so dass der Wagen nicht angefahren werden kann. Nur mit Vollgas lässt sich der Wagen anfahren, ohne Knallgeräusche.

Eine Möglichkeit wäre, dass bei Teillast der Verteilerfinger zu weit auf früh steht, sodass kein Funkenüberschlag möglich ist und Zündaussetzer auftreten. Die Steuerkette könnte gelängt sein oder die Kettenspanner defekt. Hierfür würde auch sprechen, dass sich der Verteilerfinger außerhalb der Fliehkraftverstellung etwa 1/16 Umdrehung ohne Widerstand drehen lässt. Wenn dem so wäre, sollte der Wagen mit 2 Grad Spätzündung leistungsschwach, aber knallfrei laufen.

Eine andere Möglichkeiten wäre eine Undichtigkeit im Ansaugrohr, was erklären würde, warum der halb gezogene Choke das Ruckeln beendete. Auch ein defekter Zündverteiler oder ähnliches erscheint möglich.

Was würdet ihr mir raten? :roll:

Herzliche Grüße aus der Südheide :)
Ulrich
Benutzeravatar
Jojo
Pro-Mitglied
Beiträge: 128
Registriert: 20. Aug 2020, 14:23

Re: Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von Jojo »

Lieber Ulrich

Nein, ich habe keine Ahnung vom 170er. Aber mach doch mal das, was ich bei meinen 220ern in den letzten 50 Jahren dann immer - mit Erfolg - gemacht habe: Luftkorrekturdüse (n) demontieren und ausblasen, wieder montieren und gut wars.
Vielleicht hilft es Dir + Deinem Vergaser. Schaden kann es nicht.

Gruß

Jo
Benutzeravatar
170forever
Pro-Mitglied
Beiträge: 412
Registriert: 28. Aug 2020, 11:49

Re: Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von 170forever »

Lieber Ulrich.

das hört sich aber arg nach Vergaserproblemen an.
Kraftstoffpumpe ebenfalls prüfen und schwimmernadel Ventil .

beste Grüße Ralf
Benutzeravatar
Segelhorst
Vollwertiges Mitglied
Beiträge: 29
Registriert: 22. Jun 2025, 08:42

Re: Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von Segelhorst »

Lieber Ulrich,
die Vermtungen zur Ursache von Ralf teile ich. Eine Problem mit der Kette und den Kettenspannern halte ich für sehr unwahrscheinlich. Es bleibt wohl nur die Möglichkeit, eine mögliche Fehlerquelle nach der anderen zu testen. Die von Dir genannte mögliche falsche Luft im Ansaugbereich kannst Du schnell und einfach prüfen. Wenn Du im Leerlauf den Ansaugbereich zwischen Vergaser und Krümmer mit Bremsenreiniger besprühst, sollte sich bei dichtem System die Drehzahl nicht ändern. Bitte nicht in den Luftfilter sprühen, dann ändert sich garantiert etwas.
Eventuell macht aber auch die Unterdruckverstellung Probleme. Wenn Du bei stehendem Motor den Schlauch am Vergaser abziehst und daran saugst, sollte sich der Verteiler verstellen. Das sagt zwar noch nichts darüber aus, ob die Verstellung richtig ist, aber es kann einen ersten Hinweis geben.
Viel Erfolg, Axel
Benutzeravatar
Oldimat
Pro-Mitglied
Beiträge: 80
Registriert: 23. Aug 2020, 12:10

Re: Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von Oldimat »

Hallo,
Das ist eine interessante Fragestellung, und Du hast ja hier auch schon gute Ratschläge bekommen. Ich würde trotzdem noch mal auf den Ursprung des Problems zurückkommen: Es bekommt dem 170er- Seitenventilmotor nach meiner Erfahrung nicht gut, wenn man dauernd 100 km schnell fährt.
So könntest Du durch Überhitzung oder Materialermüdung oder unzureichende Schmierung z. B. die Zylinderkopfdichtung oder ein Ventil beschädigt haben. Ich hoffe zwar sehr, dass es sich um ein relativ banales Vergaser- oder Zündungsproblem handelt, aber ich würde auch mal die Kompression aller Zylinder prüfen.
Viel Erfolg und beste Grüße,
Oldimat
Benutzeravatar
GeorgesBuerginCH
Pro-Mitglied
Beiträge: 946
Registriert: 20. Aug 2020, 17:42

Re: Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von GeorgesBuerginCH »

Guten Tag Gemeinde,

der Elektrodenabstand der Zündkerze siehe Anhang.

Ich vermute aber eher Gemischabmagerung betreffend Knallen und Startvergaser-ziehen.
Vergaser und seine Düsen reinigen.
Benzinpumpe Siebkontrolle, Schmutzablagerung.

Ich empfehle Schnapsglasfilter vor den Vergaser zu montieren.

Grüsse Georges
.
15_Datenkarte_Anhang M_B_TB.pdf
(2.58 MiB) 49-mal heruntergeladen
.
Anschluss der Benzinleitung an den Vergaserdeckel.pdf
(348.73 KiB) 50-mal heruntergeladen
170Sb-Fahrer
Pro-Mitglied
Beiträge: 126
Registriert: 14. Sep 2020, 10:18

Re: Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von 170Sb-Fahrer »

Hallo und Guten Abend,

Vor ca. 10 Jahren hatte ich auch das Problem, dass der Motor bei ca. 80km/h im Schubbetrieb oder auch bei minimalem Gas stark geruckelt hat. Alles mögliche probiert - nix hat richtig geholfen.

Die Ursache war: Spiel der Drosselklappenwelle. Bei JPA neu buchsen lassen, eine neue Welle und der Motorlauf war deutlich besser.

Anmerkung: Aber noch nicht perfekt. Dazu brauchte es die im letzten Winter durchgeführte Komplett-Sanierung bei Gerhard Kleinschroth. Ich habe darüber berichtet.

Viele Grüße
Hermann
(170Sb-Fahrer)
Benutzeravatar
Oldimat
Pro-Mitglied
Beiträge: 80
Registriert: 23. Aug 2020, 12:10

Re: Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von Oldimat »

Hallo,
Wäre doch mal an der Zeit, dass sich Fragesteller Ulrich meldet, nachdem er eine so interessante Frage gepostet hat und mehrere Forumsmitglieder sich dazu bemüht haben, Lösungsvorschläge zu machen ??
Beste Grüsse,
Oldimat
Benutzeravatar
170forever
Pro-Mitglied
Beiträge: 412
Registriert: 28. Aug 2020, 11:49

Re: Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von 170forever »

Hallo Jürgen,

das würde mich auch interessieren! Es gab leider von Ulrich keine weitere Rückmeldung. Auch zum Umbau des Motors auf Kette stellt sich mir die Frage, wer hat das wann und wie umgebaut. Der Kettenantrieb der Nockenwelle macht sicher keine Probleme, da bin ich ganz bei Axels Meinung.
Auch der Nockenwelle ist es ziemlich egal, wie herum sie dreht. Ich frage mich nur, wurde das Zahnrad zur Ölpumpe ebenso getauscht? Es ist nicht kompatibel mit der Version des Kettenmotors, da es einen anderen Eingriff hat.
Kann man das ursprüngliche einfach so andersherum laufen lassen?
Auch den OT Punkt , wurde er neu markiert? Wo wurde er denn abgenommen? Der Stirnradmotor hat einen Hilfspunkt genau lotrecht unter dem Wagen, die obere Markierung ist verdeckt, man kann ihn ohne einen Punkt an anderer Stelle zu setzen nicht einfach anblitzen.
Solche Fragen bleiben hier leider unbeantwortet.

Liebe Grüße Ralf
Benutzeravatar
170ziger
Pro-Mitglied
Beiträge: 497
Registriert: 21. Aug 2020, 10:41

Re: Motorprobleme 170S Kettenmotor

Beitrag von 170ziger »

lieber Ralf,
ja, der Nockenwelle selber ist es ziemlich egal, wie rum sie sich dreht, nicht aber dem Motor, wenn er denn laufen soll.

Eine kleine Geschichte aus vergangenen Zeiten.
Ein Freund ließ den Motor seines 170S in einer Motorenschleiferei komplett aufarbeiten. Den Einbau des Motors führte er wieder selbst durch. Dann kommt mit Spannung der Moment des ersten Starts. Aber er wollte einfach nicht anspringen, immer wieder ein Husterer, mehr wollte er nicht. Er wusste nicht mehr weiter und zog seinen Freund Manfred S, ein begnadeter Schrauber, zu Hilfe. Aber auch er brauchte lange, bis er den Fehler eindeutig festgestellt hatte: "Der Motorbauer hatte dem alten S eine Nockenwelle für Steuerkette eingebaut".
Warum dem Motorenbauer nicht aufgefallen ist, dass dann die Ölpumpe nicht mehr passte, bzw., ein anderes Ritzel notwendig wurde, bleibt ein Rätsel. Vielleicht hat da der Meister damals schon zum Lehrling gesagt: Mach du das, da kannst nicht viel falsch machen.
Folge: Motor wieder raus, das Spiel wieder von vorne.

Gruß, Alfred
Antworten