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Hallo
eher zufällig habe ich mal mit dem Zeitpunkt Förderbeginn der Diesel Einspritzpumpe experimentiert. Wenn man den FB um rund 2 Grad Richtung früh verschiebt so scheint die Leistung oder vielleicht eher das Drehmoment sich spürbar in positive zu verändern. Aufgefallen ist es mir auf Pass-Strecken, in den Spitzkehren komme ich noch im 2ten Gang rum wo ich sonst in den 1ten zurück muß. Allerdings handelt man sich dabei dann auf schnellen Strecken ein Klingeln ein, das bei korrekter Stellung des FB nicht auftritt.
Hat jemand sich damit mal beschäftigt?

Franz

Frohe Pfingsten in die Runde,
Moin Franz,

welche Gradzahl?

1 Grad ESP = 2 Grad KW

Wie auch immer, was passiert bei einer Verstellung in Richtung FRÜH ?:

- der Kolben geht in Richtung OT
- die Einspritzung erfolgt früher als üblich vor OT,
- ergo die Verbrennung erfolgt früher, das hat einen früheren, steileren Druckanstieg im Zylinder zur Folge.
- das heißt in Klartext: VOR dem erreichen von OT muss der Motor jetzt gegen den üblichen Druck auch noch zusätzlich gegen den früher einsetzenden Verbrennungsdruck arbeiten, um über OT zu kommen.
- in OT ist der Zünddruck jetzt höher als üblich, ergo ist die Arbeitsleistung des betreffenden Kolben höher als üblich. Dieses Delta ist aber kein Netto-Gewinn sondern dieser wird reduziert durch die eingesteckte Arbeit in den Kolben um ihn vorher über OT zu zwingen.
- diese Zwangsarbeit sowie der erhöhte Zünddruck haben motorinterne Folgen:

a) positve: eine geringe Leistungssteigerung

b) negative: eine erhöhte Verbrennungstemperatur,

ergo das Kühlsystem muss dafür fit sein,
ergo die Zylinderkopfdichtung muss das wegstecken können,
ergo der gesamte Kurbeltrieb ( hier die Kolben und Pleuellager) müssen das aushalten,
ergo die Abgasqualität wird schlechter (hier besonders ein höherer NOx Gehalt)
ergo die Geräuschkulisse des Motors geht in Richtung "Heavy Metall".

Jetzt steht man davor und muss Prioritäten setzen, entweder mehr Dynamik und kurzfristige Freude mit dem Methusalem der Dieseltechnik oder weiter Slow Motion und langfristige Betriebssicherheit.

Anmerkung:
das ist der Vergleich "Werkeinstellung versus individuelle Früheinstellung". will sagen - Achtung, wenn die reinen Kompressionswerte zwischen den einzelnen Zylindern stark streuen und schon grenzwertig sind, dann ist die Überlagerung mit höheren Zünddrücken nochmals eine andere Ebene.

denn man fröhliche Pfingstausfahrt /b

Servus Hauke

die Gradzahl bezog sich auf KW Gradzahlen, max waren es vielleicht 3 KW-Grad. Eingestellt nach der Tropfmethode wobei ich nicht auszähle sondern mit der Förderpumpe dagegen drücke daß gerade noch ein Tropfen kommt. Jetzt fahre ich wieder die korrekte FB Stellung für Motoren ohne Spritzversteller, den hatte ich schon vor längerer Zeit wieder ausgebaut und Kugelstifte sind auch keine in den Vorkammern und Schnellglühkerzen kommen mir auch nicht ins Haus. Ich finde er wird sowieso jedes Jahr leiser....
Nach meiner Meinung ist der Spritzversteller und Kugelstifte eher für einen 180D, der ja auf der AB flotter gefahren wird und eine mildere Geräuschemission wünschenswert sein könnte.
Wie auch immer, eigentlich bringt das nichts, ist eher eine theoretische Sache.

mit besten Schraubergrüßen
Franz

hallo Franz,
Die Daimler Leute haben schon die richtigen Einstellwerte erprobt.
Ein wenig hat sich meiner Meinung nach aber das Fahrverhalten geändert. Die Straßen, die Reifen sind um Welten besser und wir werden von den LKW´s gejagt, wir fahren schneller.
Dass Du den Spritzversteller wieder ausgebaut hast? Ich bin froh, dass ich überall einen drinnen hab, außer Unimog und Stapler.

Mit Spritzversteller läuft der Motor bei niedrigen Drehzahlen (Stand..) ruhiger und bringt bei höherer Drehzahl durch die frühere Einspritzung mehr Leistung.
Was solls, ein alter Spruch: "Weniger ist mehr" hat auch irgendwo seine Berechtigung.

Gruß, Alfred

Servus Alfred
erinnerst du dich, wir hatten die Diskussion fast mit den gleichen Perosnen schonmal im alten Forum. Leider kommt man an diesen thread nicht mehr ran, der Konsens war daß der Spritzverteller keine zusätzl. Leistung bringt sondern diese Leistung über die höher mögliche Drehzahl realisiert wird. Meiner Erinnerung nach waren es 40PS bei 3200U/min zu 44PS bei 3400U/min., kann mich aber täuschen.
Meine 636 mag die höhere Drehzahl in Verbindung mit der Aerodynamik des OTP nicht, er quittiert es mit höherer Wasser- und Öltemperatur. Also blieb ich beim Originalem, bin halt ein ein wenig altmodisch....

Grüße Franz

p.s.
bei einem anderen Auto blieb ich auch bei plus an Masse und einer passenden Warnblikanlage ohne Elektronik, was mich damals einiges an Kopfzerbrechen beschert hat weil plus an Masse und 2Kammer Leuchten mit Brems- und Blinklicht kombinert!

moin Franz,

ich kann mich auch ganz schwach daran erinnern...long time ago

Aber zum Thema Kühlwassertemperatur:

Wenn im Kühlwasser System alles seine Ordnung hat, dann soll der Thermostat im warmen Betriebszustand seine Temperatur halten, d.h. im Fahrbetrieb seine ca.82 Grad C , egal ob bergab oder bergauf und allemal bei ebener Autobahnfahrt, mal abgesehen von der Überschwingweite des Reglers (Thermostat) bei plötzlichen signifikanten Änderungen der Betriebszustände, aber egal in welcher Richtung kälter oder wärmer, der Regler wird immer versuchen seine Regelgröße 82 Grad zu halten indem es sich mehr schließt oder öffnet.

Wenn aber bei hoher Belastung die Temperaturanzeige in Richtung 100 wandert und dann dort verharrt, dann ist es ein Alarmzeichen dafür, dass der Regler (Thermostat) am Anschlag ist, er hat de facto keinen Regel-Spielraum mehr um das Wasser kälter zu mischen!
Also: solange der Zeiger sich schwankend bewegt, aber immer wieder in die Nennregelgröße 82 marschiert ist das ein sicheres Zeichen für einen arbeitenden Regler und das Gaspedal kann am Max-Anschlag bleiben.
Ansonsten ist dringlich Ursachenforschung angesagt und selten hat der Regler schuld...

nur mal so...
bis denne/b

für die weniger tief im OM 636 sitzenden Kollegen bzw. allgemein:
bei den mechanischen Temperaturanzeigen mit Kapillar-Leitung zum Thermostatgehäuse kann man das von Hauke beschriebene Regelschwingen erkennen, da diese kaum eine Meßwerkdämpfung haben. Die elektrischen Anzeigen sind so weit gedämpft, daß diese kleine Temperaturänderung in der Dämpfung verschwindet.

@Baloke
Mein Diesel läuft eigentlich zu kalt, bei rund 65-70°C. Bei Vollast steigt die Temperatur auf rund 82-85°C und der Leerlauföldruck fällt dann von 1,5 bar auf knapp über 1bar ab (Wagner W40 HD-Öl Einbereich im Sommer wobei ich eine tiefe LL-Drehzahl habe). Selbst harte Paß-Strassen (18%) mit 3 Mann Besatzung erzeugen nur 85°C solange ich halbwegs Drehzahl halten kann.

schönes WE

Franz

moin Franz,

was willst du mehr?! Alles im tiefgrünem Bereich, also Tanken & unbekümmertes fahren und das Leben genießen, bzw. bis das Kreuz oder das Gas Bein schmerzt

enjoy /b