nu mal langsam mit der alten Pumpe....
a) die OM 636 Einspritzpumpe hat eine eigene interne Schmierung für die Nockenwelle ( 4 Stück für die Hochdruckpumpen und eine Nocke für die Kraftstoffförderpumpe).
b) Bei Werksauslieferung war der Kurbelraum mit SAE30 Öl befüllt, der Füllstand wurde per Peilstab kontrolliert. Bei Bedarf wurde Anfangs durch das Peilstabloch oder später durch die Entlüftungskappe Öl nachgefüllt, diese war Anfangs aus Blech später aus rotem Kunststoff ( werden deshalb auch die "Rotkäppchen-Pumpen" genannt) . Diese ESP haben alle auf der Gehäuseseite, die zum Motorblock zeigt, ein Entlüftungsrohr (das Sauschwänzel), das Kurbelgehäuse ist also gegen der Atmosphäre "offen", ergo drucklos.
c) Im Im Betrieb stellt sich eine geringe Leckrate zwischen Kolben und Zylinder ein, diese Leckrate geht in den Kurbelraum. ergo in das Schmieröl SAE30. (Gleicher Sachverhalt wie an den 4 Stück Einspritzventilen, hier wird das Lecköl gesammelt und geht in die Überproduktion/Rücklaufleitung zurück in den Tank.)
Bei unser ESP geht (die Umweltritter bitte überlesen) geht es über dem Sauschwänzel rein in die Umwelt

, verloren für den Vortrieb

, aber gewonnen für die Unterbodenkonservierung
d) Nun ergibt es sich, dass das Schmieröl sukzessive "verdünnt" wird bis am Ende nur noch Dieselöl zur Schmierung vorhanden ist. UND DAS FÜHRT
NICHT ZUM KOLLAPS DER ESP, denn die Schmiereigenschaften des Dieselöles reichen für einen sicheren Betrieb unserer alten Röcheleisen aus, aber auch bei den heutigen Common Rail 2700 bar, denn die Schmierfähigkeit wird in der Produktion des Dieselöles mittels Additive hergestellt und im Labor per HFFR Test (nach ASTM D6079) laufend kontrolliert.
e)
Und wie sah die Wirklichkeit früher aus?
Die ESP führte ein Schattendasein in Sachen Service, Ölwechsel? wer hat das denn gemacht?, wenn es hochkam wurde der Peilstab gezogen und wenn Flüssigkeit drin war, war es ok, weiterfahren, die stetige Leckrate sorgte immer für schönes, frisches "Schmieröl").
Ich fahre aktuell den OM 615 mit der Rotkäppchen-Ppe, wie geht es da? genau wie beschrieben, bei der Füllstandskontrolle hört der Service auf.
Anmerkung:
Irgendwo beim 616 und/oder 617 wurde die ESP-Schmierung an den Motorölkreislauf angeschlossen, erhielt also die Zwangsschmierung. Alles besser wurde es dadurch auch nicht, denn der Leckdiesel ging jetzt direkt in das Motoröl und das ist jetzt ja nun gar nicht gut, ist aber eine andere Geschichte.
f)
und für die Träumer, die dem Mythos "2-T-Öl in den Tank" huldigen, hänge ich mal eine Studie ran, die basiert auf ZDF (Zahlen ,Daten, Fakten) und nicht auf ARD (Alle Reden Drumherum)! Übrigens: schaut mal unter 5.1 Lubricity!
Hoffe es gibt nicht allzu enttäuschte Diesel-Oldie-Enthusiasten.....
Wünsche rauchfreies fahren und eine Pamper-Entwicklung für unsere inkontinenten ESP`s
in diesem Sinne/b