Und dem TüV schadet die Vorführung einer Zentralschmierung auch nicht
Der Satz des Tages für mich
Ich breche mal eine kleine Lanze für die ZS-Anlage.
Ich habe bei meinem 170S die Anlage bewußt wieder eingebaut und sauber bestückt.
Mir macht das allerdings auch Spaß mich da reinzufuchsen.
Ich finde schon, das diese Anlage unbedingt zum 170er - und vorallem zum
S - gehört.
Nur wenige Fahrzeuge dieser Zeit besaßen eine solch komplexe Anlage. Sie ist etwas (technisch) besonderes und hat einen hohen Reiz - wie ich finde.
Es ist nicht immer nur der olle Chrom der Glanz erzeugt.
Es gibt ja auch einen guten Grund für die ZS- Anlage - und das ist die Vorderachse.
Die war schon ein "Klopper" zu dieser Zeit. Ein technischer Meilenstein unter einer relativ biederen Hülle. Kaum ein andere Hersteller bot sowas in einem Serienauto in dieser Epoche an.
Beides gehört so hart zum 170 S, das es schon an Frevel grenzt das voneinander zu trennen. Als würde man nem VW Käfer einen wassergekühlten Motor einbauen, weil man mit dem luftgekühlten nicht klar kommt (lahm, laut, kein Bock, ect...).
Klar, relativ empfindlich und viel zu aufwändig im nachhinein - ist halt dem technischen Stand der Zeit geschuldet. Ein wunderbarer Zeitzeuge und ein auf die Spitze getriebenes Überbleibsel aus der Dampfmaschinenär. Das markiert auch sehr stark die Grenze zu den darauf folgenden Massenmobilen und macht den Wagen damit so richtig alt.
Der 170er ist in dem Bereich - auch optisch, ein Zwitter in dieser technischen Umbruchszeit wo die Kraftfahrzeuge einfacher und tauglicher wurden.
Natürlich kann jeder mit seinem Eigentum machen was er will. Gott bewahre!
Aber wenn ich (nicht nur hier) so lese das die ZS-Anlage demontiert wird und man die Achse dann einmal im Jahr abschmiert, frage ich mich schon womit und wie?
Mit Schmiernippeln und Fett vielleicht?
Dann hättet ihr im Ansatz nicht verstanden wie das ganze Ding funktioniert und werdet eure Achsen im Zeitraffer hinrichten.
Selbst wenn ihr nur Sonntags ein bissel im Kreis fahrt. Und das - mit Verlaub - werden die eh die meißten so machen.
Was wirklich sehr schade ist, denn das Auto kann echt viel mehr.
Egal, euer Bier und mein Senf dazu....
Wenn die Anlage sauber aufgebaut ist, saut das auch nicht wirklich rum. Und ja - ich kenne auch Fahrzeuge wo die Suppe die Reifen runterläuft. Da sind dann aber schon ein paar Ventilgummis etwas alt und hart.
Persönlich finde ich das System super und technisch echt interessant - aber ich finde ja auch Dampfmaschinen herrlich.
Im Alltag habe ich damit bisher herzlich wenig Probleme gehabt, da meiner das Öl ja auch nicht in Massen verliert. Wer seinem Umweltgewissen unbedingt nachgehen möchte, kann ja auch biologisch abbaubares Kettensägenöl nehmen. Nehmen die Forstbetriebe (u.ä.) in Wasserschutzgebieten (ist eine Pflicht) schon seit Jahren, denn die seuchen da an einem Arbeitstag schon ein paar Liter in die Umgebung.
Nachteil hierbei:
Für Gelegenheitsfahrer ist das nix. Nach längerer Standzeit neigt dieses Öl etwas zum verharzen.
So, da habt ihr das auch mal gehört.
Trotzallem viel Spaß und immer gute Fahrt.
Gruß, Marco