Frohes Fest

Quasselecke.........oder: was sonst noch zu sagen ist...
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170ziger
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Re: Frohes Fest

Beitrag von 170ziger »

lieber Günter,
jetzt ist offen, hast du das Rohr schon vor, oder nach dem Absturz in die Wagenheberaufnahme gesteckt :shock:
Wer den Schaden hat, muss solche Fragen aushalten.

einen guten Rutsch ins neue Jahr (nicht in die Grube),
herzliche Grüße vom Weinberg, Alfred
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HaraldSchuessler
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Re: Frohes Fest

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Alfred,
das war Glück im Unglück. Mein S-V stand längere Zeit in der Werkstatt. Als ich ihn dann wieder herausfahren wollte, hatte ich vergessen, dass drei Bretter zum Abdecken der Grube noch nicht wieder eingelegt waren. Da half auch alles Bremsen nicht, das Vorderrad rutschte ganz langsam in die Lücke. Ein Schaden ist dabei nicht entstanden. Der Rahmen lag sofort auf, Kotflügel, Trittbrett und Stoßstange kamen nicht mit dem Boden in Berührung. Aber wie sollte ich da wieder herauskommen? Da die Wagenheberaufnahme frei lag, dachte ich zunächst an eine Konstruktion, um einen Wagenheber ansetzen zu können. In diesem Zusammenhang also das nachträglich eingesteckte Rohr. Ich habe dann aber einfach mit meinem Alltagsauto gezogen, eine Minutensache.
Und dann habe ich mir noch vorgenommen, den gleichen Fehler möglichst nicht noch einmal zu machen.
Gruß Harald
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170forever
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Re: Frohes Fest

Beitrag von 170forever »

Lieber Harald,

das ist ja dann nochmal gut gegangen! Das ist der unschlagbare Vorteil unserer Rahmen-Autos. Wenn überhaupt, entstehen nur ein paar kleine Blessuren, die man mit etwas schwarzer Farbe wieder beseitigen kann.

Vorausgesetzt, der Rahmen fängt das auf und Blechteile sowie Anbauteile werden hierbei nicht beschädigt.

Es ist so ca 3 Jahre her, da hat ein alter Bekannter hier aus dem Ort noch eine ganz andere Sache veranstaltet. Er wollte das Auto, einen 1954er S-V ins Winterlager bringen.
Sein Zugfahrzeug war zu klein gewählt für den Tandem-Achser, auch das Sichern der Ladung war nur unzureichend. Beim Abbremsen auf dem Grundstück hat er den Mercedes dabei auf die Deichsel des geliehenen Tandem Anhängers geparkt. Es war nicht ganz einfach, den Wagen wieder aus dieser misslichen Lage zu befreien!
Der Landwirt rückte mit seinem Deutz Frontlader an, so gelang es dann doch noch, leider mit einigen Schäden an kotflügel und Stoßstangen. Seither guckt das Auto etwas schief. Es steht immer noch da im Dornröschenschlaf.

Guten Rutsch und allzeit festen Boden unter den Rädern.
Ralf
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Segelhorst
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Re: Frohes Fest

Beitrag von Segelhorst »

Lieber Harald,

Dir und allen Forumsmitgliedern wünsche ich ein frohes 2026 mit weniger Abstürzen in die Grube oder anderswo.

Zu diesem Thema "Pleiten-Pech-Pannen" habe ich zwei Beiträge, die mir vor über 50 Jahren widerfahren sind. Vielleicht interessiert dies einige Forumsmitglieder, sonst einfach weiterblättern.

Mein ganzer Stolz, der S-D war seit einem Jahr restauriert. Im Sommer 1975 war mit meinem Freund Bernd ein Studenten-Urlaub mit Zelt in Norwegen geplant, mit meinem damals einzigen Auto, dem roten Studenten S-D. Eine Woche vorher wollte ich noch schnell obere Befestigungspunkte für die Gurte an die B-Säulen schweißen. Das gelang. Aber der Wagen fing Feuer, Hektik, dann schnell mit dem Feuerlöscher eingepudert. Fazit: Schiebedach und Himmel weggebrannt, Lack vom Dach sehr blasenreich, ansonsten kein nennenswerter Schaden, nur Pulver überall. Nach dem ersten Schock: Pulverreinigung, Auto für die Teillackierung zerlegen (Kotflügel hinten, Schiebedach, Front und Heckscheibe, Zierleistenenden, Stoßstange hinten) Versicherungsgutachten (Vollkasko) organisieren, Auto zum Lackierer, danach zum Autosattler, alles wieder zusammenbauen, packen und dann pünktlich! auf die Autobahn gen Norden in den Urlaub. Immerhin, die Allianz hat den Schaden anstandslos bezahlt.
Bilder habe ich vor lauter Hektik nicht gemacht. Griffbereite Handys mit Kamera gab es ja auch noch nicht.

Dies war meine erste "Pleite-Pech-Pannen"- Situation des Urlaubs, Fortsetzung mit Beitrag 2 folgt.

Viele Grüße, Axel
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Segelhorst
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Re: Frohes Fest

Beitrag von Segelhorst »

Hier die versprochene Fortsetzung meines Pannenurlaubs 1975, diesmal mit Beweisbildern.

Mit dem 170 S-D waren wir beiden Studenten im norwegischen Flam angekommen und planten die Weiterfahrt nach Bergen. Da wir die Fährkosten sparen wollten, entschieden wir uns nach Befragung unseres Shell-Atlas groben Maßstabs für einen dort eingezeichneten Landweg. Nach etlichen Kilometern ignorierten wir selbstverständlich ein Sperrschild an der Straße, man kann`s ja mal probieren. Schnell entdeckten wir eine Abbruchstelle der Straße, an der S-D gerade noch vorbei kam. Weiter ging es optimistisch und problemlos bis zu einer geschotterten sehr steilen Serpentinenkurve, in der das Heck mit dem Auspuff aufsetzte und die Räder durchdrehten. Die Sorge galt primär der Auspuffanlage (war ja neu von Fa. Matz). Also Motor aus, Handbremse angezogen, Aussteigen und nach einem sinnvollen Rückzug schauen waren ja noch ok, nur die gen Tal zeigende im Fangband hängende Fahrertür hätte ich nicht vor Ärger zuknallen sollen. Die Handbremse rastete mit einem deutliche Klack aus und unsere Hände an den Türgriffe konnten das Maleur nicht mehr bremsend verhindern. Der Wagen machte sich verfolgend stur sein Ziel auf den bzw. von dem Weg unter fürchterlichen Geräuschen und hing dann nach einem ganz unschönen Knall mit dem Heck weit über der Serpentinenkante in beachtlicher Schräglage, aber er hing noch. Weit und breit kein Haus, kein Mensch, Handys waren noch nicht erfunden und ein Abschleppwagen hätte die genannte Abbruchstelle auch nicht passieren können und unsere Geldbörsen waren verdächtig leer. Also Selbsthilfe war angesagt: Zelt mitten auf der Serpentine aufbauen, Gepäck ausladen und im Zelt verstauen, Sicherungsseil zu einem Baum spannen. Holz, Steine, Grassoden aus der näheren Umgebung zum Auto schleppen und dann mit dem Bord-Wagenheber stückweise das Fahrzeug anheben, das angeschleppte Baumaterial unterfüttern um so einen etwa waagerechten Unterbau am Hang zu schaffen. Gut, dass das Schneedach der nahen Flambahn erneuert worden war und das Altholz überall am Hang lag. Es wurde ein schöner Parkplatz neben der Serpentine, solide Pionierarbeit. Nach von neugierigen Wanderern ungestörten etwa zwei Tagen Arbeitseinsatz und zwei Übernachtungen im Zelt neben einem rauschenden Wasserfall hat der "Stapellauf" geklappt. Fazit: Bodenblech unter dem Fahrersitz aufgeschlitzt, dabei Bremsleitung und Spritleitungen stark verbogen, aber durchlässig und dicht, also fahrbereit, Rahmen teilweise farblos. Die hintere Stoßstangenecke war geknickt und in den rechten Kotflügel gedrückt und das eine der so teuer erworbenen Export-Stoßstangenhörner verbeult (Werner Karrasch konnte später Ersatz liefern). Die norwegischen Behörden haben nichts gemerkt. Der restliche Urlaub verlief erfreulich störungsfrei, nur die Fährkosten waren nicht zu vermeiden. Dafür waren die Spritversorgung äußerst günstig. Für eine Flasche billigen Korn von Aldi tankte ein norwegischer Tankwart (damals noch!) den Tank randvoll, hat die Scheiben geputzt und sich noch für unsere Großzügigkeit bedankt. Wir hatten gut bei Aldi eingekauft. 50 Jahre später hat mein Freund Bernd die Stelle unserer Untat dank Google-Maps-Recherche wiedergefunden und besucht. Die geschotterten Serpentinen sind heute nur den Wanderern und Mountain-Bikern vorbehalten, normale Autos außer meinem ganz normalen S-D haben sie vielleicht nie gesehen. Unser "Parkplatz" war verschwunden.

Auch in den Folgejahren war mein S-D ein echtes Fahrzeug und kein Stehzeug und fast immer zugelassen. Erst 2024 hat die Patina gewonnen, der TÜV mit dem Kopf geschüttelt, nun wartet er auf bessere Zeiten und seine zweite Wiedergeburt.

Axel Segelhorst
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Segelhorst
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Re: Frohes Fest

Beitrag von Segelhorst »

Und hier das letzte Bild
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HaraldSchuessler
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Re: Frohes Fest

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Axel,
tolle Geschichte! Schön, dass Du sie erzählt hast. Ich bin ganz sicher, dass Du noch viele ähnliche Geschichten aus dieser Zeit erzählen könntest. Manches könnte auch ich dazu beitragen und sicher auch jeder, der diese Zeit - 170er-fahrend - erlebt hat. Man müsste sich eigentlich einmal die Mühe machen, dies alles aufzuschreiben, bevor es für immer verloren ist. Es waren eben andere Zeiten, heute ist das kaum mehr vorstellbar. Alles ist inzwischen so schrecklich überreglementiert. Der erste vorbeikommende Wichtigtuer würde sein Handy zücken, Bilder „in´s Netz“ stellen und dann schnell die Polizei rufen. Da hättest Du gar keine Zeit mehr, eine Rampe zu bauen.
Es waren aber nicht nur andere Zeiten, es waren auch besondere Menschen. Du schreibst: Studentenauto. Nicht alle. Ich habe in Hamburg Psychologie und Kunst studiert. Bei den Psychologen gab es keinen einzigen Studenten, der einen 170er fuhr. Die Psychologen hatten genug mit ihren eigenen Problemen zu tun. Vor der Kunsthochschule parkten aber gleich fünf 170er vor der Tür. Wenn man einen 170er fuhr, waren Einfallsreichtum und Tatkraft gefragt. Man musste die Bereitschaft mitbringen, Probleme selbst zu lösen. Das liegt nun mal nicht jedem.
Trotzdem sage ich: allen ein gutes Jahr 2026 – und nicht 1970.
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