Oldtimer Veranstaltung in Berlin, die dritte

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willi einssiebennull
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Oldtimer Veranstaltung in Berlin, die dritte

Beitrag von willi einssiebennull »

Oldtimerveranstaltung in Berlin, die dritte; 1. Tag

Liebe 170er Freunde,
wie Ihr seht, ist in der und um die Hauptstadt oldtimermäßig eine ganze Menge los. Wer an allen Veranstaltungen teilnehmen will, kommt wahrscheinlich zu nichts anderem mehr.
Unsere nächste Veranstaltung war die ADAC Landpartie Classic, die uns von einem Oldtimerfreund empfohlen wurde, der sie schon mehrfach mitgemacht hatte.
Obwohl die Strecke überwiegend durch Brandenburg verlief, kann man diese Veranstaltung mit einiger Berechtigung als Berliner Ereignis bezeichnen, denn Start und Ziel lagen, zumindest am ersten Tag, in Berlin; nämlich auf dem Gelände der ehemaligen Schultheiss Brauerei (heute centrovital Hotel) im Bezirk Spandau.
Diesmal war alles ein wenig größer und auch ein wenig offizieller. Zugelassen waren 100 Autos, und gemeldet hatten dann 95. Das Feld war bunt gemischt, vom Trabant P50 über zwei alte Bentleys, diversen Rolls-Royce waren interessante Fahrzeuge dabei; sogar ein Amphicar. Am meisten vertreten waren die Mercedes SL Fahrzeuge. Ein Mercedes 170 S Cabrio A war auch am Start. Das Auto wird wahrscheinlich noch einmal erwähnt. Wie es uns erging, steht am Schluss des Beitrags.
Die Grußworte im Programmheft stammten von Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg und von Kai Wegner, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin. Die Startflagge bediente, zumindest in der ersten Stunde, Berlins Verkehrssenatorin Frau Bonde. Sogar das Fernsehen vom rbb war vor Ort, und ein kleiner Beitrag war in der Berliner Abendschau zu sehen.
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Ich erwähne das nicht, weil es mich besonders beeindruckt hätte, sondern weil es doch wieder für eine gewisse Wertschätzung seitens der Politik für unser schönes Hobby spricht. In der jüngeren Vergangenheit kamen aus dieser Richtung doch eher Töne, die das Gegenteil befürchten ließen. Da konnte man eher den Eindruck gewinnen, dass die Tage gezählt seien, an denen wir mit unseren alten Schätzchen noch auf die Straße dürften. Allenfalls Schrauben in der Garage wäre noch geduldet. Aber nun zurück zur Oldtimer-Wandertour selbst.
Sie war wieder als zweitägige Ausfahrt angelegt. Am ersten Tag ging es durch das Havelland. Gestartet wurde im Minutenabstand in der Reihenfolge der vorher vergebenen Startnummern.
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Um die Navigation zu vereinfachen, bekam jedes Team leihweise ein TomTom Navigationsgerät, auf dem die Routen vorprogrammiert waren. Nacheinander mussten sogenannte Wanderpunkte angesteuert werden. Dort wurde das Bordbuch abgestempelt. Meistens war dort eine Wertungsaufgabe zu lösen und es gab etwas zu essen und zu trinken.
Der Wanderpunkt 1 am Freitag war das Schlossgut Schwante. Hier konnten die Crews das Mittagessen einnehmen. Die Wertungsaufgabe war hier eine spezielle und wurde von einem der Sponsoren, einer Berliner Uhrenmanufaktur durchgeführt. Ein durchsichtiges zylinderförmiges Gefäß war mit diversen Uhrengehäusen gefüllt und die Aufgabe war, die Anzahl zu schätzen. Gleich das erste Team gab mit 258 die beste Schätzung ab (im Gefäß befanden sich 259 Gehäuse) und erhielt am Abend der Siegerehrung eine dieser besonderen Uhren als Preis.
Quelle: Knoth Fotografie
Quelle: Knoth Fotografie
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Der Wanderpunkt 2 befand sich mitten in Neuruppin und war ein Durchfahrtspunkt, denn für die Menge alter Autos gab es dort keinen Platz zum Verweilen.
Der Wanderpunkt 3 lag am Schloss & Gut Liebenberg. Hier gab es Kaffee und Kuchen und bei der Wertungsaufgabe musste im Freien gekegelt werden. Eine ganz besondere Wertungsprüfung der Landpartie ist hier der Concours d’Elégance, eine Art Schönheitswettbewerb. Dabei kürt eine Jury die jeweils drei schönsten (besten) Autos der einzelnen Klassen. Die Örtlichkeit kam uns sehr bekannt vor. Ihr ahnt sicher, warum.

Das Tagesziel lag wie der Start wieder auf dem Gelände des centrovital Hotels. Die Teams wurden von einem bekannten Oldtimerexperten willkommen geheißen, der zu jedem Auto einen kenntnisreichen und lockeren Spruch auf Lager hatte.
Das Landfest war der feierliche Abschluss des ersten Tages. Es fand auf dem Gelände der Motorworld in Spandau statt. Wie schon die gesamte Veranstaltung war auch das Fest perfekt organisiert; die Getränke wurden an die Tische gebracht, und für den Empfang der Speisen gab es mehrere Stationen, so dass keine langen Wartezeiten entstanden, wie das oftmals bei Buffetts der Fall ist.

Grüße, Willi
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willi einssiebennull
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Re: Oldtimer Veranstaltung in Berlin, die dritte

Beitrag von willi einssiebennull »

Hier kommen noch Fotos vom 1. Tag
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Concours d'Elégance beim Schloss & Gut Liebenberg
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Landfest auf dem Gelände der Motorworld
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willi einssiebennull
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Re: Oldtimer Veranstaltung in Berlin, die dritte

Beitrag von willi einssiebennull »

Oldtimerveranstaltung in Berlin, die dritte; 2. Tag

Der Start des zweiten Tages lag erneut auf dem Gelände des centrovital Hotels. Gestartet wurde wieder im Minutenabstand, aber in willkürlicher Reihenfolge. Die Startnummern spielten diesmal keine Rolle. Die Tagestour ging durch den Fläming.
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Der Wanderpunkt 4 am Samstag war der Sanddorn-Garten Petzow, in der Nähe von Werder/Havel. Die Wertungsaufgabe war etwas für Handgewichtsexperten. Es sollten 100 Gramm Sanddornbeeren in ein anderes Gefäß verbracht werden. Erschwert wurde die Aktion von dem erheblichen Gewicht der kleinen metallischen Handschaufel. Für die erste Stärkung des Tages stand ein kleiner Imbiss bereit.

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Der Wanderpunkt 5 lag auf dem Gelände der Beelitz-Heilstätten. Wenn man eine Affinität zu Ruinen hat, ist man da richtig. Besonders das Mittagessen in der Ruine der ehemaligen Chirurgie empfanden einige der Teilnehmer als ein wenig makaber.
Eine spektakuläre Aussicht gibt es sicher vom dortigen Baumwipfelpfad. Dafür blieb leider keine Zeit, denn es musste ja noch die Wertungsaufgabe gelöst werden. Eine Bauklötzchenaufgabe auf Zeit erforderte eine ruhige Hand. Dabei legte die dafür besonders prädestinierte Beifahrerin Hand an. Wie Ihr seht, wurden auch die Arbeitsschutzvorschriften am Bau eingehalten.
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Der letzte Wanderpunkt 6 war das Fahrsicherheitszentrum des ADAC in Linthe. Hier wartete ein besonderes Erlebnis auf die freiwilligen Teilnehmer. Ein spezieller Teil des Fahrsicherheitszentrum ist eine mittelschwere Geländestrecke. Heute bezeichnet man so etwas wahrscheinlich als Offroad-Parcours. Wer sich traute, konnte sich über diesen Kurs kutschieren lassen. Selbstfahren war nicht vorgesehen, wäre wahrscheinlich auch nicht gut gegangen. Das Erlebnis war durchaus beeindruckend.
Dafür stand eine Flotte der Marke Lada Niva bereit. Die wurden in der Vergangenheit oft belächelt, erwiesen sich hier aber als zuverlässige und vor allem genügsame Arbeitstiere. Nach der anstrengenden Mitfahrt gab’s zur Stärkung Kaffee und Kuchen. Die Wertungsaufgabe hatte diesmal entfernt mit Autofahren zu tun. Wer hätte das gedacht? Ein ferngesteuertes Fahrzeug (Auto konnte man es eigentlich nicht nennen, des bestand lediglich aus zwei Achsen) musste über einen kleinen Parcours gesteuert werden, ohne dass dabei Pylone gerammt oder umgefahren werden durften. Das Teil reagierte dermaßen nervös (beim kleinsten Lenkimpuls drehte es sich sofort mehrfach um die eigene Achse), so dass die Aufgabe nicht ganz leicht war. Ich schaffte es immerhin in 25 Sekunden, Der Wertungsrichter sprach vom oberen Bereich, für einen Preis hat es leider nicht gereicht. Macht nichts, die Teilnahme war wichtig.

Das Tagesziel lag dicht beim Brandenburger Tor in Potsdam. Der Oldtimerexperte, der jeweils auch die Starts kommentiert hatte, begrüßte alle Teams wieder auf seine humorvolle Art.

Die Abendveranstaltungen fanden in der Zitadelle Spandau statt; zunächst die Siegerehrung im Gotischen Saal. Preise gab es für die Gewinner der Wertungsprüfungen und für die Sieger des Concours d’Elégance. Hier kommt das Mercedes 170 S A-Cabrio wieder ins Spiel. Das Team gewann damit den 2. Platz in der Klasse A – D (Baujahr bis 1950).

In den Italienischen Höfen wurde dann das Abendessen eingenommen und es gab Gelegenheit für so manches PS-Gespräch.
Fazit: Es war eine erlebnisreiche und vor allem sehr perfekt organisierte Veranstaltung.
Fehlt noch etwas? Ach ja, wie es uns erging. In Vorbereitung der Veranstaltung waren wir mit unserem Schätzchen Waschen und Tanken. Auf der Rückfahrt kochte plötzlich das Kühlwasser. Es sprudelte aus dem Tankverschluss. Die Ursachensuche ergab, dass es weder die Zylinderkopfdichtung, noch der Thermostat waren, sondern die Wasserpumpe. Das Schaufelrad hatte sich von der Welle gelöst. So kurz vor dem Start war leider keine Reparatur oder Ersatzbeschaffung mehr möglich. Das Organisationsteam gestattete uns auf Nachfrage aber die Teilnahme mit unserem „normalen“ Auto. Wir bekamen statt unserer vorgesehenen Startnummer 14 Schilder mit dem Zusatz „Organisation“ und starteten als letztes Fahrzeug. So konnten wir trotzdem alles mitmachen und es hat vielleicht ein bisschen weniger, aber dennoch Spaß gemacht.
Grüße, Willi
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willi einssiebennull
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Re: Oldtimer Veranstaltung in Berlin, die dritte

Beitrag von willi einssiebennull »

Auch vom 2. Tag gibt es ein paar Fotos
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Lada Niva offroad
Quelle: Almonat Fotografie
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Zieleinlauf am Brandenburger Tor in Potsdam
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Siegerehrung im Gotischen Saal der Zitadelle
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