Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

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170Sb-Fahrer
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Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von 170Sb-Fahrer »

Hallo und guten Abend,

Das Haigerntreffen 2020 war super. Herzlichen Dank an Günter und alle, die bei der perfekten Organisation mitgewirkt haben.
Schon die Fahrt war ein Erlebnis: Ausschließlich über Landstraßen gemütlich und ohne Zeitdruck.

Unser 170Sb lief problemlos. Kleine Einschränkung: Fast problemlos.

Diese kleine Einschränkung ist die Ursache für meine Frage hier im Forum.

Fehlerbeschreibung und Vorgeschichte:

Auf der Heimfahrt auf den letzten knapp 10 km hatte ich ein Klack-Geräusch beim Betätigen der Bremse bemerkt. Erst recht leise, wurde es dann lauter. Zum Schluss war es im Pedaldruck sogar leicht spürbar.

Die Bremswirkung war aber immer optimal.

Zu Hause in der Garage geprüft, eine zweite Person hat das Bremspedal betätigt.

Das Klack-Geräusch (metallisch) kommt eindeutig aus dem Bereich der Druckstange im Kolben des HBZ.

Ich habe den Eindruck, dass die Druckstange deutlich mehr Spiel hat, als vor der Fahrt; denn wenn ich die Druckstange von Hand bewege, spüre ich ein deutliches, wenn auch geringes Spiel. Sowohl in Querrichtung, als auch in Längsrichtung. Das aber war vorher nicht so viel. Das dabei entstehende Geräusch ist identisch dem Geräusch, welches beim Betätigen des Pedals entsteht.

Die komplette Bremsanlage wurde vor ca. 2 Jahren überholt. Alle Bremstrommeln wurden ausgedreht, neue Übermaß Bremsbacken eingebaut und diese fachmännisch auf das Maß der Bremstrommel eingeschliffen wurden. Neue RBZ und ein neuer HBZ wurden eingebaut.
Seitdem bin ich nur knapp 700km gefahren.

Ich hatte die Arbeiten in einer auf MB Fahrzeuge spezialisierten Oldtimer Fachwerkstatt durchführen lassen, da einige Werkzeuge und Maschinen erforderlich waren, die ich als Hobbyschrauber nicht habe. Leider gibt es die Werkstatt nicht mehr. Der Meister (ein echter absoluter Fachmann alter Schule!) hat aus gesundheitlichen Gründen den Betrieb geschlossen.


Also muss ich jetzt selbst ran.

Die Funktion des HBZ und der Betätigung ist mir bekannt. Natürlich habe ich das Werkstatthandbuch und die ETL. Ich weiß, dass die Druckstange im Kolben des HBZ ein minimales Spiel haben muss.

Aber nun die Frage:
WAS ist da geschehen?
Was hat sich in so kurzer Zeit verändert, daß plötzlich das Spiel spürbar deutlich größer geworden ist?


# Eine erste Prüfung, ob die Verschraubungen des Spannschloss der Druckstange eventuell lose sind. Ich denke, die sind noch fest (Handfest).

# Wäre der HBZ alt, könnte man die Druckfeder als Ursache vermuten. Aber der HBZ ist neu und war tatsächlich unbenutzt.

# Spiel im Pedalhebelwerk: Keines spürbar.

Am kommenden Wochenende fahre ich mal auf eine Bühne um genau nach zu sehen und die Verschraubung zu prüfen.
Vom Innenraum komme ich derzeit nicht ran. Es ist bei meinem 170SB ein größerer Aufwand, denn ich muß u.a. eine Mittelkonsole mit Lautsprecher und Fußraumbeleuchtung ausbauen. Dann erst kann ich die Abdeckung über dem Getriebe ausbauen.


Wer kann mir einen Tipp geben, was die Ursache sein kann?

Danke schon mal für ein paar gute Hinweise.

Viele Grüße
Hermann
170Sb-Fahrer
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170ziger
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Re: Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von 170ziger »

lieber Hermann,
horch mal genau hin, ev. kommt´s von der Kniescheibe :) :) :)
Gruß, Alfred
170Sb-Fahrer
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Re: Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von 170Sb-Fahrer »

Gute Idee,

warum bin ich nicht selbst darauf gekommen.

Also wird wohl ein neues Knie fällig. ;)

AAAAAber: Wenn ich die Druckstange händisch bewege, klackt es auch. Also auch das Handgelenk. Man(n) wird alt. :cry:

Gruß
Hermann
170Sb-Fahrer
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Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von 170Sb-Fahrer »

Guten Tag,

Nachtrag zum Fehlerbild:

Ich habe mir das ganze heute mal bei Tageslicht angesehen, aber ohne Hebebühne:

Die Druckstange läßt sich im Kolben des HBZ um satt 1mm quer, sowie nach oben und unten, bewegen. Dabei stößt sie jeweils in der Konus-Bohrung des HBZ seitlich an. Daher kommt das Klackgeräusch. Eindeutig.

Die Befestigung der Druckstange im Hebelwerk des Pedals ist spielfrei.

Wie kann es sein, daß in wenigen KM Fahrt plötzlich ein derart großes Spiel in der Bohrung des HBZ entsteht???

Ist es möglich, das der HBZ beim Loslassen des Bremspedals nicht mehr vollständig in die Ruhestellung zurück läuft? Blockiert?

Wenn ja, wie kann so etwas geschehen? Ursache?

Nochmal: der HBZ wurde vor ca. 700km erneuert. Verschleiß sollte daher (eigentlich) ausgeschlossen sein.



Ich möchte den Fehler nicht dadurch "beseitigen", daß ich einfach das Spannschloß der Druckstange neu einstelle. Das wäre die Beseitigung der Wirkung und nicht der Ursache.

VG
Hermann
(170Sb-Fahrer)
Viele Grüße
Hermann
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GeorgesBuerginCH
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Re: Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von GeorgesBuerginCH »

Tschau Hermann,

siehe unter Berichte 42.1 Hauptbremszylinder

Grüsse Georges
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GeorgesBuerginCH
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Re: Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von GeorgesBuerginCH »

Tschau Hermann,

eigentlich kann ich mir ein Klackgeräusch nur vorstellen,
wenn das Gelenk des Bremsstössels am Pedal festsitzt.
Betätigt man dann das Bremspedal, schlägt der Stössel im Kolben nach unten.

Versuchs doch da mal mit einem Tropfen Öl oder Entroster.

Grüsse Georges
170Sb-Fahrer
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Re: Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von 170Sb-Fahrer »

Hallo Georges,

erstmal vielen Dank für Deine Hinweise.

Im Werkstatthandbuch habe ich den Aufbau und die Funktion des HBZ genau studiert.

Ausserdem bin ich glücklich, die beiden Original Bände „Automobil Handbuch“ von Jacques Kramer zu besitzen. Ausgabe von 1952, Murten Verlag Switzerland.
Das sind musterhaft gute Bücher. Meiner (unmaßgeblichen ;) ) Meinung nach, das Aller-Beste was es zum Thema Oldtimer gibt. Damals waren das natürlich noch keine Oldtimer, sondern ganz normale Gebrauchsgegenstände.

Im Band 1 ab Seite 415 bis 485 sind vermutlich alle damals bekannten Bremsen, deren Teile und die Funktion sehr detailliert und verständlich beschrieben. Expliziert auf Seite 437 bis 439 ist der Aufbau und die Funktion des HBZ im 170S (Sb) (und vermutlich zig anderer Fahrzeuge der damaligen Zeit) anhand einer Schnittzeichnung beschrieben.

Ist eigentlich eine einfache Konstruktion und die Funktion plausibel.

Der HBZ kam vor ca. 2 Jahren rein und war neu. Seitdem bin ich max. 700km gefahren. Ich denke, nach so kurzer Zeit und mit der neuen Bremsflüssigkeit sollte die Ausgleichsbohrung nicht verstopft sein.

Das komplette Hebelwerk, Pedal, Gestänge, Gelenke und die Druckstange (im o. gen. Handbuch mit Kolbenstange bezeichnet) sind einwandfrei beweglich, sauber, rostfrei, harzfrei und gefettet. Das habe ich ebenfalls vor 2 Jahren gemacht.

Das Spiel, welches durch das Anschlagen Metall auf Metall das Geräusch erzeugt kommt 100% aus dem Bereich, wo die Kolbenstange in die konusförmige Bohrung des Kolbens stößt, bzw. die Kolbenstange in der Konusbohrung seitlich anschlägt. Das lässt sich leicht von Hand prüfen: Die Kolbenstange lässt sich bei freiem Pedal ca. 1,5mm seitlich bewegen.

Ich werde mich morgen mal am Auto mit Thema beschäftigen. Meine aktuelle Vermutung ist, daß der Kolben aus irgendeinem Grund nicht komplett in seine Ausgangsstellung zurück geht, also nicht bis zu der Position, welche durch die Scheibe und den Sicherungsring im HBZ bestimmt ist. Also durch irgendetwas blockiert wird. Dadurch entsteht ein unzulässiges Spiel zwischen Kolbenstande und Kolben. Im übelsten Fall wäre dann der HBZ defekt.
Aber was könnte den Kolben blockieren ?????


Viele Grüße
Hermann
(170Sb-Fahrer)
Viele Grüße
Hermann
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170ziger
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Re: Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von 170ziger »

lieber Hermann,
Steckst Du immer noch im Auto? Dann kannst uns deshalb nicht schreiben, was knackt. Machst uns ganz schön neugierig.

Gruß, Alfred
170Sb-Fahrer
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Re: Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von 170Sb-Fahrer »

Hallo Alfred,

Nach Deinem Tipp mit der Kniescheibe :lol: habe ich vor Schreck :mrgreen: eine Schrauberpause eingelegt.

Spaß bei Seite: Ich habe letzten Freitag alle Räder abmontiert und die Radbremsen (RBZ, Leichtgängigkeit der Bremsbacken usw. usw) überprüft: Alles oK.

Nach einer Woche Standzeit ohne Betätigen des Bremspedals ist das Spiel im HBZ noch immer vorhanden. Also schließe ich die Bremsschläuche als Ursache aus. Wären aufgequollene Schläuche die Ursache, dann hätten die Rückholfedern in den Radbremsen den Stau in den Schläuchen in dieser Woche wieder zurück gedrückt. Dass sich das Gestänge (Kolbenstange) selbsttätig verstellt hat, kann ich ebenfalls ausschließen.
Ich vermute eine Blockade im HBZ.

Als nächstes kommt daher der HBZ dran.

Aus Zeitgründen, habe aktuell eine Menge anderer Baustellen (buchstäblich) komme ich nur selten dazu, mich mit dem Benz zu beschäftigen.
Außerdem: ohne eigene Grube, Bühne und mit ein paar Rückenproblemen bin ich drauf angewiesen, hier im Ort auf eine Grube zu fahren. Ist machbar, aber nur Samstags. Frühester Termin ist übernächste Woche. Dann sehen wir weiter.

Gruß
Hermann
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James Allen
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Re: Bremsproblem Knackgeräusch Hauptbremszylinder

Beitrag von James Allen »

Herman any news with the brake problem. Have you checked the very simple thing that the bolts fasting the Master brake cylinder are tight? Yes very simple but a possibility? Do you have pin ware by any chance? Also, did you check the lock nuts on the master cylinder push rod? This is an interesting issue. Please keep us posted. Jim
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