Haubenzug

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HaraldSchuessler
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Haubenzug

Beitrag von HaraldSchuessler »

Liebe 170er Freunde,

vor ein paar Jahren habe ich hier ein Not-Werkzeug vorgestellt, mit dem man die Motorhabe eines S-V (und 170 Sb) auch bei gerissenem Haubenzug öffnen kann.
Neulich war mein S-V-fahrender Freund Günther (mit „th“ und aus Fischerhude) bei mir und stellte sein neues Werkzeug vor. Im Gespräch fiel uns dann auf, dass sich das Öffnen der Haube noch verbessern lässt. Und tatsächlich: das Werkzeug arbeitet jetzt so narrensicher, dass man damit gar nicht mehr vorbeigreifen kann. Schon beim ersten Versuch springt die Haube auf.

Es grüßt euch Harald Schüßler
Text Haubenverriegelung neu 170 S-V.pdf
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WilliD
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Re: Haubenzug

Beitrag von WilliD »

Lieber Harald- das ist ein guter Beitrag. Da machte ich mich gleich ans Werk. Nun konnte ich es noch auf meine Art abändern und es funktioniert. Gruß Willi
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2020 Haubenoeffner 170 Willi.JPG
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HaraldSchuessler
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Re: Haubenzug

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Horst,
da geht das nicht. Nur bei Bowdenzug, also Sb und S-V. Man kann aber den S auch auf Bowdenzug umrüsten.
Gruß Harald
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170ziger
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Re: Haubenzug

Beitrag von 170ziger »

lieber Harald,
nicht ganz vergessen, es gibt auch 170DS und 170S-D, bei denen geht das auch.... :shock:

herzliche Grüße, Alfred
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HaraldSchuessler
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Re: Haubenzug

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Alred,

da geht das wahrscheinlich auch, aber wenn, dann etwas umständlicher. Bei den Diesel Modellen DS und S-D befindet sich der Kühlwasserauslauf auf der linken Seite und liegt im Weg des Werkzeugs. Man müsste ein ähnliches,verlängertes Werkzeug bauen, das man dann von der rechten Seite einführen müsste. Ich habe es noch nicht versucht und wäre gespannt, ob es wirklich geht.

Gruß Harald
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GRennenberg
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Re: Haubenzug

Beitrag von GRennenberg »

Liebe 170ger-Gemeinde,
ich bin neu im Forum und möchte meinen 170 S-V wieder in Betrieb nehmen. Leider ist die Motorhaube nicht zu öffnen. Mit Interesse habe ich die Vorstellung des Notwerkzeugs gelesen. Für die Umsetzung des Tips fehlt mir jedoch die exakte Kenntnis der Schloßkonstruktion. Die habe ich einfach nicht mehr präsent.
Mir würden ein paar detaillierte Bilder von der Haubenverriegelung (vielleicht von mehreren Seiten) reichen, um zu wissen, wo ich das Flacheisen ansetzen muß bzw. in welche Richtung man eine Kraft ausüben muß. Alternativ könnte ich auch gerne einen 170ger-Kollege(i)n in Berlin aufsuchen, um das Schloß in natura zu sehen.
Ich hoffe, ich bin im Forum auf der richtigen Seite gelandet-wenn nicht bitte ändern oder Hilfe.
Vielen Dank und einen schönen Abend
Günter
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HaraldSchuessler
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Re: Haubenzug

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Günter,
so sieht das Schloss aus. Und so kann man die Haube öffnen.
Gruß Harald
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s-l1600bnm.jpg
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GRennenberg
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Re: Haubenzug

Beitrag von GRennenberg »

Lieber Harald,
vielen Dank für die Infos und Fotos. Ich bin doch noch ohne das Spezialwerkzeug zurechtgekommen. Der Bowdenzug war doch nicht gerissen.
Die Verschlußnase war jedoch ziemich angerostet. Vor 2 Tagen hatte ich prophylaktisch üppig Caramba in Richtung Haubenschloß gesprüht. Heute nachmittag ließ sich die Haube dann nach ein paar Versuchen öffnen. Nach dieser Erfahrung werde ich mir wahrscheinlich für einen neuen Notfall das vorgestellte Flacheisen herstellen.
Herzliche Grüße aus Berlin
Günter
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HaraldSchuessler
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Re: Haubenzug

Beitrag von HaraldSchuessler »

Eine gute Tasse Kaffee

Liebe 170r Freunde,

gestern rief mich ein Freund an. Bei seinem Sb ließ sich die Motorhaube nicht öffnen. Auch nicht mit dem “Notwerkzeug“, das er sich für diesen Fall angefertigt hatte. Ob er mal bei mir vorbeikommen könnte, möglicherweise hätte ich ja mehr Feingefühl.
Ich habe es versucht. Trotz aller Stocherei, auch mir gelang es nicht, die Haube mit diesem Werkzeug zu öffnen. Eine kleine Katastrophe.
Ein bisschen merkwürdig war das alles aber schon. Es schien nämlich so, als ob ich das Schloss mit dem Stab gar nicht erreichen könnte, da schien ein „weiches Hindernis“ im Weg zu sein. Was konnte das nur sein? Da gab es doch nichts, was im Wege sein könnte. Merkwürdig auch, dass es so aussah, als ob der Haubenzug in Ordnung sei. Es gab einen begrenzten Weg und der Zug ging auch wieder in die Ausgangsstellung zurück.
Mir kam ein Verdacht. Wenn der Zug in Ordnung sein sollte und das Schloss sich trotzdem nicht bewegt, könnte vielleicht die Verbindung zwischen den beiden Teilen fehlen: der Splintbolzen!
Um das festzustellen, hätten wir die Haube öffnen müssen – und das ging nun mal nicht.
In Gedanken hatte ich schon die Flex in der Hand und habe überlegt, wo ich ansetzen sollte. War es geschickter, eine imposante Öffnung in die Haube zu schneiden oder doch besser in das linke Seitenteil?
Zum Glück habe ich das nicht gemacht, sondern erst mal eine Pause.
Eine Tasse Kaffee. Die Marke verrate ich nicht, sonst haltet ihr mich für einen Influencer und lest nicht weiter. Das wäre schade. Während dieser Pause kam mir nämlich noch eine andere Idee. Nicht ganz so brutal wie die Sache mit der Flex. Wir haben zwischen Seitenteil und Motorhaube einen flachen Holzkeil getrieben und konnten so den Spalt auf vielleicht 6 oder 7 mm vergrößern. Dann ging ich doch noch an die Flex und habe zwei „Sonderwerkzeuge“ hergestellt: Ein gekröpfter Ringschlüssel wurde so flach geschliffen, dass man ihn gerade noch durch diesen Spalt schieben konnte. So ließ sich – mit ziemlich viel Geduld - die vordere Befestigungsschraube des Seitenteils herausdrehen. Außerdem habe ich einen langen 17er Maulschlüssel so flach geschliffen, dass er sich durch den Haubenspalt vor der Frontscheibe schieben ließ. Damit konnte auch die hintere Schraube gelöst werden. Nun störte nur noch der Haubenhaken. Er musste mit einem Sägeblatt durchtrennt werden und schon ließ sich das Seitenteil so weit vorklappen, dass ich in den Motorraum fassen und das Schloss mit der Hand erreichen konnte. Und tastsächlich: mein Verdacht bestätigte sich, der Splintbolzen fehlte. Offenbar hat mein Freund bei der Montage vergessen, ihn zu sichern. Ein paar Jahre ging das gut. Man möchte meinen: ein kleiner Fehler. Offenbar sieht das der Oldtimer-Gott anders, denn es heißt ja: die kleinen Sünden bestraft der liebe Gott sofort.
Aber warum ließ sich mein schöner „Haubenöffner“ nicht einsetzen? Der gelöste Zug hatte sich so unglücklich vor das Schloss gelegt, dass man mit diesem Werkzeug das Schloss nicht erreichen konnte.
Nun war aber alles ganz einfach. Durch die Öse des Hebels konnte ich einen Seilzug schieben, dann ein kräftiger Zug an diesem Seil und schon sprang die Haube auf. Ohne Schaden, auch der zersägte Haubenhaken lässt sich wieder schweißen. Und ein verlängerter und gut gesicherter Splintbolzen sitzt da nun auch. Ein paar Stunden hat das alles gedauert. Lästig.
Etwas Gutes hat die Sache aber auch, ich habe nämlich wieder etwas dazugelernt: das Seitenteil lässt sich - mit dem passenden Werkzeug - bei geschlossener Motorhaube ausbauen.
Ich kenne meinen Freund ganz gut und rechne fest damit, dass in den nächsten Tagen eine Flasche trockener Rotwein vor meiner Tür stehen wird. Dann gibt es wieder das gleiche Problem, die Flasche muss geöffnet werden. Ich hoffe sehr, dass mir dann ein geeignetes Verfahren einfällt.

Es grüßt euch Harald
Zuletzt geändert von HaraldSchuessler am 28. Jun 2022, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Jojo
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Re: Haubenzug

Beitrag von Jojo »

Lieber Harald,
darf ich Dir zumindest ein Bild des zum Öffnen der Rotweinflasche richtigen Sonderwerkzeuges schicken, mein Großvater hat mir dieses Werkzeug hinterlassen.

Gruß Jo
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