Eisen im Motorenöl

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170ziger
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Eisen im Motorenöl

Beitrag von 170ziger »

nein, kein vergessener Schüssel oder Mutter vom Lagerdeckel, sondern feiner Metallstaub.
Irgendwo habe ich schon mal eine Ölablassschraube mit einem zentrischen Magnetstiften gesehen, aber weiß nicht mehr wo, wann, .....

Dann kam mir mal bei einem Ölwechsel so ein kleiner Neodym-Magnet unter und ich klebte (er bleibt durch seine Magnetkraft selbst kleben) ihn an die Ablassschraube. Beim nächsten Ölwechsel hatte sich um den Magneten eine cm dicke schwarze Schlammschicht angesammelt. Nur schlammig, habe keine noch so kleine Partikel zwischen den Fingern erspüren können, und denn noch ist es magnetisch, also Eisen. Es ist der Abrieb von den Zylinderwänden, ein ganz kleiner Anteil sicher auch von den Lagerstellen, Kurbelwelle, Nockenwelle, Ventile, Zahnrädern, usw..
Eine leichte Möglichkeit also, einen Teil diese Minipartikel dem Ölkreislauf zu entnehmen.
Auch ließe sich ein Vergleich über die Schmierfähigkeit verschiedener Öle machen.
Kurzum, bei allen meinen Motoren haftet nun an der Ölablassschraube so ein Magnet, schaden tut es sicherlich nicht.

Gruß, Alfred
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HaraldSchuessler
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Re: Eisen im Motorenöl

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Alfred,

genau so habe ich das auch gemacht. Nachdem ich für Ablass-Schrauben mit Magnet von Preisen um 14 € gelesen habe, habe ich mir einen ganzen Schwung runde Magnetplättchen gekauft. Spottbillig. Sie passen genau in die Mulde in der Ablass-Schraube und wie Du schon sagst: sie haften und erfüllen ihren Zweck genausogut wie eine Ablasschraube mit Magnet. Vielleicht sind sie sogar noch etwas besser, weil ihre Oberfläche grüßer ist. Nun habe ich vor ein paar Tagen gelesen, dass man Ablass-Schrauben mit Manet bei mogparts für 4,94 € (plus MWSt) bekommt. Auch nicht teuer.

Gruß Harald
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HaraldSchuessler
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Re: Eisen im Motorenöl

Beitrag von HaraldSchuessler »

Noch ein Nachtrag:

Also ein gar nicht mal so seltener Idealfall: die einfachste ist zugleich die beste Lösung.
Selbst die günstigste Ablass-Schraube von mogparts ist noch 10 x teurer als die Plättchen-Lösung.
Erkennen muss man so etwas aber - und dann auch den Mut und das Selbstvertrauen haben, die Sache einfach umzusetzen – obwohl das in keinem Lehrbuch steht. Dafür hat Alfred unsere Anerkennung verdient und ich klopfe ihm mit einem 844,3 km langen Arm – das ist nämlich die Luftline Grasberg/Winhöring – stellvertretend und kräftig auf die Schulter.

Inzwischen habe ich nochmal nachgesehen, bei Ebay werden 15 x 3 Scheibenmagnete angeboten, 25 Stück für 11,97 € (Wer es ganz günstig haben will, muss sich beeilen: Ein gewisser „piepmatz 646“ bietet zurzeit zehn Stück 15x 3 Magnetplättchen für nur einen Euro an).
Vielleicht ist die Größe 12 x 5 (fünf Stück für 8,85) sogar noch etwas geeigneter, diese Magnete lassen sich zum Säubern leichter aus der Ablass-Schraube herausholen.

Wenn man schon so viele von diesen Plättchen hat, kann man leicht auf die Idee kommen, gleich ein paar davon in die Ablass-Schraube zu legen, schaden kann das bestimmt nicht. Nein, das kann es nicht, nützen tut es aber auch nicht. In der Welt des Magnetismus gelten nämlich ganz eigene Regeln, da scheint die Technik der Addition unbekannt zu sein. Zwei Magnete sind nicht doppelt so stark wie einer. Mehrere davon stellen sich sozusagen gegenseitig „kalt“. Dazu ein kleines Experiment: An einem dieser Magnetplättchen haften 2 kleine Nägel. Um den dritten zu halten, reicht seine Kraft nicht. Auch bei zwei – und bei beliebig vielen – Magneten: immer das gleiche Ergebnis.

Gruß Harald
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Sellier
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Re: Eisen im Motorenöl

Beitrag von Sellier »

Lieber Harald,
wieder einer Deiner gelungenen Versuche die zur Allgemeinbildung und zum Mitdenken beitragen.
Wie auch schon bei Deinen Rechenaufgaben habe ich auch hier wieder meinen Enkel, diesmal zum Thema Magnetismus, befragt (Enkeltrick).
Mein Enkel vertritt diese These:
"Beim Stapeln gilt: Der Magnetstapel sollte maximal halb so hoch werden wie der Durchmesser eines einzelnen Scheibenmagneten. Bis zu dieser Höhe multipliziert sich die Haftkraft mit jedem zusätzlichen Magneten, danach nimmt der Kraftzuwachs laufend ab".
Viele Grüße nach Grasberg
Bernd
" Carpe diem "
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Treinke
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Re: Eisen im Motorenöl

Beitrag von Treinke »

Die Physik ist halt nicht zu überlisten. Dafür kann man die physikalische Gesetze sehr gut ausprobieren, verstehen und nutzen. Das hat schon in der Schule den meisten Spass bereitet.
Danke für Euren magnetisierenden Beitrag!
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170ziger
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Re: Eisen im Motorenöl

Beitrag von 170ziger »

Lieber Harald,
jetzt mal stop mit Magnetspielchen ;) .
Die Nägel, die Du da an den Magneten gehängt hast, ich kann es leider nicht so genau erkennen, haben die einen gestauchten Kopf, oder einen leicht konischen.
Ich habe zur Blindnagelung bei der Restaurierung meines 170Da nach Nägeln mit konischem Kopf gesucht, aber nichts brauchbares gefunden.

Wer macht bei einem Öl-Test mit der Magnetmethode mit? Könnte mir z.B. vorstellen , Ölwechsel, 1000 km fahren, Öl ablassen und Metallschlamm-Menge am Magneten feststellen. Nächste Ölsorte einfüllen und nach 1000 km wieder die Metallschlamm-Menge am Magneten feststellen.

Die Fahrten sollten vergleichbar sein (Kurzstrecke / Langstrecke, Geschwindigkeit, usw..
Die Ölsorten sollten in der Qualität auch etwas weiter auseinander liegen. ....ich werde es probieren, wenn es irgendwie in den Plan passt.

Wer macht mit? Gruß, Alfred
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HaraldSchuessler
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Re: Eisen im Motorenöl

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Alfred,

das sind Nägel mit gestauchtem Kopf. Es gibt aber auch noch Nägel mit konischem Kopf: +49 203804 8032 oder info@rationalstock.de.
Bei meinem Experiment hätte ich auch Büroklammern nehmen können. Weil einem Dieselfahrer das Geräusch des Nagelns aber vertrauter ist, habe ich Nägel genommen. Die Kopfform war dabei egal. Nur auf eines habe ich geachtet: den Kopf nicht hängen lassen!

Gruß Harald
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Holger
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Re: Eisen im Motorenöl

Beitrag von Holger »

Hallo zusammen,
ich habe letzte Woche bei meinem 170 DS einen Ölwechsel gemacht. Der letzte Ölwechsel war vor ca 4500 Km . Ich habe einen Streifenmagneten der 1 cm aus der Ölablaufschraube rausragt. Es hatte sich ein kleines Türmchen Ölschlamm angesammelt.Wie beim Alfred konnte ich keine Partikel ertasten.
Ich habe mir bei HLO einen Ölfilter mit Umbausatz gekauft und hoffe das der neue feinere Ölfilter auch die Partikel die sich am Magneten sammeln raus
filtert.Wenn ich den nächsten Ölwechsel mache werde ich berichten.
Mit freundlichem Gruß
Holger Barbknecht
BENZNARD
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Re: Eisen im Motorenöl

Beitrag von BENZNARD »

Hello "richtige MERCEDES BENZ freunde"
Could you please give me the diaeter of these magnets?
Thank you
BERNARD
BENZNARD
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Re: Eisen im Motorenöl

Beitrag von BENZNARD »

Oups !: not "diaeter" but "DIAMETER"
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