Bremslichtschalter
- HaraldSchuessler
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Bremslichtschalter
Liebe 170er Bastler,
schön öfter hatte ich in den letzten Jahren Schwierigkeiten mit Bremslichtschaltern. Woran mag das liegen? Lassen sich solche defekten Schalter "retten"?
Gruß Harald Schüßler
schön öfter hatte ich in den letzten Jahren Schwierigkeiten mit Bremslichtschaltern. Woran mag das liegen? Lassen sich solche defekten Schalter "retten"?
Gruß Harald Schüßler
Zuletzt geändert von HaraldSchuessler am 26. Nov 2021, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Bremslichtschalter
Hallo lieber Harald,
Ein Problem oxidierter Kontakte ist eine große Pest. Wir nutzen unseren Oldtimer zu wenig und er steht meist in einem Feuchtraum.
Kontakte mit Kontaktspray und feiner Glaswolle reinigen, neutralisieren mit Essig und mit Vaseline bestreichen.
Gönnen Sie dem Oldtimer wenig Ruhe, treten Sie regelmäßig auf die Bremse.
Jos
Ein Problem oxidierter Kontakte ist eine große Pest. Wir nutzen unseren Oldtimer zu wenig und er steht meist in einem Feuchtraum.
Kontakte mit Kontaktspray und feiner Glaswolle reinigen, neutralisieren mit Essig und mit Vaseline bestreichen.
Gönnen Sie dem Oldtimer wenig Ruhe, treten Sie regelmäßig auf die Bremse.
Jos
170V,1937.
Liebe Grüße aus Belgien.
Liebe Grüße aus Belgien.
- HaraldSchuessler
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Re: Bremslichtschalter
Lieber Jos,
gute Idee! Mehr bremsen als Gas geben, das hält den Schalter jung, senkt den Benzinverbrauch und die Umwelt freut sich auch.
Inzwischen habe ich einen dieser Schalter zerlegt.
Mit einem 3 mm starken Stift kann man - gegen einen Federdruck - einen Stempel eindrücken. Der Kopf dieses Stempels drückt dann ein rechteckiges Messingplättchen so weit nach oben, bis es die beiden Kontakte verbindet.
Bei dem hier zerlegten Schalter zeigten sich Oxydationsspuren bzw. Ablagerungen am Kopf des Stempels und auch an dem rechteckigen „Schiebeplättchen“. Diese Schalter lassen sich also nicht reparieren.
Gut möglich, dass es durch Alterung/ Wasser bzw. Verschmutzung der Bremsflüssigkeit zu dieser Oxydation kommt und man bei Verwendung von Silikon diese Probleme nicht hat. Bei meinem OTP habe ich in rund 10 Jahren schon zwei Mal einen solchen Schalter wechseln müssen, bei meinem V – der allerdings weniger oft gefahren wird - in 15 Jahren nun auch schon zwei Schalterwechsel. Ziemlich viel, finde ich. Was kann man da machen?
Bei Ebay Kleinanzeigen habe ich inzwischen zu einem sehr günstigen Preis 35 Schalter kaufen können. Das müsste doch für die nächsten Jahre reichen, Gehe ich auf eine größere Reise, liegt nun auch ein solcher Schalter unter der Rücksitzbank.
Lieber Jos, ob ich deine Idee aufgreifen werde? Darüber muss ich nochmal ein paar Nächte schlafen.
Es grüßt euch Harald
gute Idee! Mehr bremsen als Gas geben, das hält den Schalter jung, senkt den Benzinverbrauch und die Umwelt freut sich auch.
Inzwischen habe ich einen dieser Schalter zerlegt.
Mit einem 3 mm starken Stift kann man - gegen einen Federdruck - einen Stempel eindrücken. Der Kopf dieses Stempels drückt dann ein rechteckiges Messingplättchen so weit nach oben, bis es die beiden Kontakte verbindet.
Bei dem hier zerlegten Schalter zeigten sich Oxydationsspuren bzw. Ablagerungen am Kopf des Stempels und auch an dem rechteckigen „Schiebeplättchen“. Diese Schalter lassen sich also nicht reparieren.
Gut möglich, dass es durch Alterung/ Wasser bzw. Verschmutzung der Bremsflüssigkeit zu dieser Oxydation kommt und man bei Verwendung von Silikon diese Probleme nicht hat. Bei meinem OTP habe ich in rund 10 Jahren schon zwei Mal einen solchen Schalter wechseln müssen, bei meinem V – der allerdings weniger oft gefahren wird - in 15 Jahren nun auch schon zwei Schalterwechsel. Ziemlich viel, finde ich. Was kann man da machen?
Bei Ebay Kleinanzeigen habe ich inzwischen zu einem sehr günstigen Preis 35 Schalter kaufen können. Das müsste doch für die nächsten Jahre reichen, Gehe ich auf eine größere Reise, liegt nun auch ein solcher Schalter unter der Rücksitzbank.
Lieber Jos, ob ich deine Idee aufgreifen werde? Darüber muss ich nochmal ein paar Nächte schlafen.
Es grüßt euch Harald
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Re: Bremslichtschalter
dieses Phänomen der kurzen Standzeit von Teilen haben wir doch schon seit Jahren. Zuerst tauchte es bei U-Kontakt und den Kondensatoren auf zwischenzeitlich ist es in allen Bereichen zu beobachten. Oft sind sog. NOS Teile allemal besser als neue Ware. Es gibt allerdings auch Ausnahmen z.B. bei Teilen die auf einem Magnetismus basieren, da sind oft bei NOS die Magnete im Lagerfach schwach geworden wie z.B. bei Kurbelwellensensoren etc.
Franz
Franz
- HaraldSchuessler
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Re: Bremslichtschalter
Guten Abend,
inzwischen habe ich mir den zerlegten Schalter nochmal genau angesehen und muss meine Diagnose korrigieren. Der Fehler scheint nicht durch die verwendete Bremsflüssigkeit entstanden zu sein, sondern durch einen erhöhten Übergangswiderstand, der zu einem verschmorten Kontakt geführt hat. Da ist wohl auch Kunststoff geschmolzen und hat sich über den einen Kontakt gelegt. Man sieht also, dass auch der Bremslichtschalter einen Einfluss auf die Helligkeit des Bremslichts haben kann.
Gruß Harald
inzwischen habe ich mir den zerlegten Schalter nochmal genau angesehen und muss meine Diagnose korrigieren. Der Fehler scheint nicht durch die verwendete Bremsflüssigkeit entstanden zu sein, sondern durch einen erhöhten Übergangswiderstand, der zu einem verschmorten Kontakt geführt hat. Da ist wohl auch Kunststoff geschmolzen und hat sich über den einen Kontakt gelegt. Man sieht also, dass auch der Bremslichtschalter einen Einfluss auf die Helligkeit des Bremslichts haben kann.
Gruß Harald
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Re: Bremslichtschalter
Überschrift: "Jugend forscht" oder "Harald will´s wissen"
Harald, ich finde das prima, dass Du den Sachen so auf den Grund gehst.
Nach Deinem Bild könnte ich mir zwei Ursachen vorstellen:
1. wir älteren Fahrer bremsen zu zaghaft, dadurch wird der Kontakt schwach gedrückt, er brandelt so dahin (2x21Watt, mit Anhänger 4x18/21Watt ergibt einen Schaltstrom bei 12V von 3 bis 7A, bei 6V sind es zwischen 6 bis 14A.
2. wenn bei einem Leitungsschaden der Schalter den Kurzschlussstrom bis zum Durchbrennen der Sicherung aushalten muss, hinterlässt das auch Spuren.
Also freudiger Bremsen, das erhält Bremslichtschalter und Bremsanlage fit.
herzliche Grüße nach Grasberg, Alfred
Harald, ich finde das prima, dass Du den Sachen so auf den Grund gehst.
Nach Deinem Bild könnte ich mir zwei Ursachen vorstellen:
1. wir älteren Fahrer bremsen zu zaghaft, dadurch wird der Kontakt schwach gedrückt, er brandelt so dahin (2x21Watt, mit Anhänger 4x18/21Watt ergibt einen Schaltstrom bei 12V von 3 bis 7A, bei 6V sind es zwischen 6 bis 14A.
2. wenn bei einem Leitungsschaden der Schalter den Kurzschlussstrom bis zum Durchbrennen der Sicherung aushalten muss, hinterlässt das auch Spuren.
Also freudiger Bremsen, das erhält Bremslichtschalter und Bremsanlage fit.
herzliche Grüße nach Grasberg, Alfred
- HaraldSchuessler
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Re: Bremslichtschalter
Lieber Alfred, liebe 170er Freunde,
ja, vielleicht muss ich meine Ernährung umstellen: (noch) weniger Müsli, (noch) mehr Schweinebraten als bisher.
Inzwischen habe ich zwei weitere Schalter zerlegt. Sie sind zwar etwas anders aufgebaut als der erste, das Konstruktionsprinzip ist aber gleich. Und immer ist die Schwachstelle einer der beiden Kontakte.
Daraufhin habe ich an einem "lebenden Objekt" gemessen. Die Batteriespannung betrug dabei 6,18 V. Am Schaltereingang waren es nur noch 5,42 V und am Schalterausgang schließlich nur noch magere 4,63 V. Der Spannungsverlust innerhalb des Schalters war also ziemlich genauso groß wie der Verlust innerhalb des Sicherungskastens. Am Sicherungskasten lässt sich leicht eine Verbesserung erreichen, im Schalter aber nicht. Es wird also bestimmt nützlich sein, wenn man den Spannungsverlust am Schalter einmal misst - und den Schalter dann gegebenenfalls austauscht, obwohl er "noch in Ordnung" ist.
Es grüßt euch Harald
ja, vielleicht muss ich meine Ernährung umstellen: (noch) weniger Müsli, (noch) mehr Schweinebraten als bisher.
Inzwischen habe ich zwei weitere Schalter zerlegt. Sie sind zwar etwas anders aufgebaut als der erste, das Konstruktionsprinzip ist aber gleich. Und immer ist die Schwachstelle einer der beiden Kontakte.
Daraufhin habe ich an einem "lebenden Objekt" gemessen. Die Batteriespannung betrug dabei 6,18 V. Am Schaltereingang waren es nur noch 5,42 V und am Schalterausgang schließlich nur noch magere 4,63 V. Der Spannungsverlust innerhalb des Schalters war also ziemlich genauso groß wie der Verlust innerhalb des Sicherungskastens. Am Sicherungskasten lässt sich leicht eine Verbesserung erreichen, im Schalter aber nicht. Es wird also bestimmt nützlich sein, wenn man den Spannungsverlust am Schalter einmal misst - und den Schalter dann gegebenenfalls austauscht, obwohl er "noch in Ordnung" ist.
Es grüßt euch Harald
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Re: Bremslichtschalter
nach meiner Meinung wäre die vordringlichste Massnahme die Stromreduzierung und damit wäre natürlich die Verlustleistung über dem Kontakt auch geringer. Leider hat man wenig Alternativen zur normalen Birne, soweit mir bekannt sind kaum oder keine Varianten in Halogentechnik in unserem Sockel verfügbar. Somit kann man nur auf die LED´s ausweichen das ja auch nicht der Weisheit letzter Schluß ist. Bliebe nur noch die Variante Hilfsrelais oder ein vernünftiger Zug- Schalter mechanisch angekopplet mittels Zugfeder. Der Vorteil beim Wechseln wäre man kann auf´s Entlüften verzichten.
Franz
p.s.
bin mir nicht mehr ganz sicher aber man muß nicht zwingend entlüften wenn man etwas Bremsflüssigkeit per Spritze mit Nadel vorinjektiert
Franz
p.s.
bin mir nicht mehr ganz sicher aber man muß nicht zwingend entlüften wenn man etwas Bremsflüssigkeit per Spritze mit Nadel vorinjektiert
- HaraldSchuessler
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Re: Bremslichtschalter
Lieber Franz,
ich habe einen Schalteraustausch schon ein paar Mal ohne Entlüften geschafft. Ein bisschen riskant ist es aber. Ja, vielleicht würde ein Schaltrelais eine Verbesserung bringen. Aber alle diese Umbauten bringen natürlich auch Unruhe und Unübersichtlichkeit mit sich. Vielleicht ist es das Beste, in einem solchen Schalter ein Verschleißteil zu sehen und ihn alle paar Jahre auszutauschen.
Gruß Harald
ich habe einen Schalteraustausch schon ein paar Mal ohne Entlüften geschafft. Ein bisschen riskant ist es aber. Ja, vielleicht würde ein Schaltrelais eine Verbesserung bringen. Aber alle diese Umbauten bringen natürlich auch Unruhe und Unübersichtlichkeit mit sich. Vielleicht ist es das Beste, in einem solchen Schalter ein Verschleißteil zu sehen und ihn alle paar Jahre auszutauschen.
Gruß Harald
- HaraldSchuessler
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Re: Bremslichtschalter
Lieber Franz,
ich habe mir Deine Frage noch einmal durch den Kopf gehen lassen und meine inzwischen, ein Wechsel des Schalters ohne anschließendes Entlüften ist risikolos möglich. Wenn wir eine Bremsanlage entlüften, entlüften wir ja auch nur die Leitungen zu den Radbremszylindern und nicht die zum Schalter.
Sicher kann beim Wechsel ein Tröpfchen Bremsflüssigkeit verloren gehen und sicher wird dann auch die entsprechende Menge Luft eintreten. Dieses Luftbläschen dürfte aber beim ersten Bremsen zurück in den Druckraum gepresst werden. Von da aus kann es dann über die Ausgleichsbohrung in den Ausgleichsbehälter gelangen und entweichen.
Ein Entlüften im üblichen Sinn ist hier ohnehin nicht möglich, der Schalter sitzt ja sozusagen „am Ende einer Sackgasse“ – ohne Ventil. Sollte aber - wider Erwarten - doch entlüftet werden müssen, wäre das auch leicht möglich: eine zweite Person hält die Bremse gedrückt. Dann löst man den Schalter gerade soweit, bis etwas Bremsflüssigkeit austritt und schraubt ihn sofort wieder ein.
Gruß Harald
ich habe mir Deine Frage noch einmal durch den Kopf gehen lassen und meine inzwischen, ein Wechsel des Schalters ohne anschließendes Entlüften ist risikolos möglich. Wenn wir eine Bremsanlage entlüften, entlüften wir ja auch nur die Leitungen zu den Radbremszylindern und nicht die zum Schalter.
Sicher kann beim Wechsel ein Tröpfchen Bremsflüssigkeit verloren gehen und sicher wird dann auch die entsprechende Menge Luft eintreten. Dieses Luftbläschen dürfte aber beim ersten Bremsen zurück in den Druckraum gepresst werden. Von da aus kann es dann über die Ausgleichsbohrung in den Ausgleichsbehälter gelangen und entweichen.
Ein Entlüften im üblichen Sinn ist hier ohnehin nicht möglich, der Schalter sitzt ja sozusagen „am Ende einer Sackgasse“ – ohne Ventil. Sollte aber - wider Erwarten - doch entlüftet werden müssen, wäre das auch leicht möglich: eine zweite Person hält die Bremse gedrückt. Dann löst man den Schalter gerade soweit, bis etwas Bremsflüssigkeit austritt und schraubt ihn sofort wieder ein.
Gruß Harald
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