Also...
Ich habe mich durch das Thema vor gut 10 Jahren durchwühlen müssen, da ich meinen Wagen auf 12 Volt umrüstete und zulassen wollte.
Ich versuche es mal darzulegen - allerdings
ohne Gewähr.
Ich beziehe mich hierbei mal hauptsächlich auf unsere 170er und mal als Vergleich den populäreren VW aus der gleichen Epoche. In dieser Szene ist deutlich mehr los und es wurde schon oft nach Lösungen gesucht von denen wir provitieren können.
Vorab eine Einleitung, den am Anfang steht das Wort:
vor 01.01.1954 § 22a StVZO Keine BAG Pflicht für lichttechnische Einrichtungen
BAG = Bauartgenehmigung
Die
Brezelfenstervereinigung hat da was zusammengestellt:
https://www.brezelfenstervereinigung.de ... ZOADAC.pdf
Zusammengefaßt bedeutet es schlicht gesagt, das alle
vor dem 01.01.1954
Erstzugelassenen KFZ keine Lampen benötigen, die einer Vorschrift der BAG genügen, weil es sie bei uns nicht gibt. Also hier ist man relativ frei in seiner Handhabe, was man sich an das Fahrzeug schraubt - natürlich sollten es schon für das Fahrlicht zb. entsprechend geeignete Scheinwerfer sein, das regelt die StvzO.
Das heißt z.B. eine Fahradleuchte am Auto als Hauptscheinwerfer geht nach wie vor nicht.
Hauptscheinwerfer und Rückleuchten benötigen keinerlei Vorschriften im Bezug auf eine
dreiperiodische Wellenlinien Kennzeichnung ( umgangssprachlich Wellenprüfzeichen), müssen aber dem damals schon geltendem Grundsatz der StvzO gültigen Funktion genügen.
Sprich geeignete Bauart, gewisse Höhe vom Boden weg, vorgegebene Position am KFZ ect. Das muß man seinem Baujahr entsprechend selber heraussuchen, wenn man keine originalen Leuchten mehr besitzt/verbauen möchte.
Gelbe Bremslichter wie vor 1954 durchaus üblich, sind nach wie vor erlaubt!
In meinen Augen aber aufgrund der allgemeinen Sehgewohnheiten echt nicht mehr zu empfehlen wenn man öfter im Straßenverkehr unterwegs ist!
Aufgrund der der nachträglichen Pflicht zur Ausstattung einer Blink/Warnblinkanlage, verloren viele ältere KFZ vor 1954 ihre originalen rückwärtigen Beleuchtungseinheiten.
Hierbei ist der oben beschriebene Passus schön zu sehen, denn hier durfte völlig Vogelwild irgendwas angeschraubt werden, was nur irgendwie den neuen Vorderungen entsprach. In unserem Falle beträfe dies nur die Blinkleuchten ansich, da sie nach dem Stichtag 54 Pflicht wurden und somit Prüfzeichen benötigen. Brems - und Rückleuchten benötigen beim 170er immer noch keine Prüfzeichen. Also irgendwas aus dem Zubehör würde theoretisch reichen. (Aber selbst da gibt es so gut wie nichts mehr ohne Prüfzeichen, also ist das auch egal.)
Dies hätte man bei einem späteren Ponton-Mercedes als Beispiel nicht einfach so gedurft.
Letztlich war es für die Leute damals leichter sich einfach der alten Funzeln zu entledigen und eirgendwas anderes mit Prüfzeichen draufzunageln, anstatt sich eine Schaltung zu basteln damit die Minitaurlichter den neuesten Anforderungen entsprächen. Wir alle kennen das ja eigentlich zur Genüge. Viele uralte Autos fuhren mit komischen Zubehörleuchten herum, den Originalität interessierte kaum jemanden.
Hier mal mein Wagen mit dem recht üblichem Umbau auf (Agrar)Anhängerrückleuchten(!).
Beim VW war das natürlich ebenfalls ein Thema. Dank seiner behutsamen Evulotion gab es hier aber einfach passende Lösungen aus den Folgebaujahren:
so schaut das eigentlich Original aus:
So, nach diesem Ausflug aber nun mal zu den Leuchtmitteln.
Hier wird es ein wenig undurchsichtig finde ich.
Da wir mit dem
170er nicht der BAG nach dem Stichtag 1954 unterliegen, gibt es auch keine Vorschrift bezüglich der verwendeten Leuchtmittel, da diese auch nicht mit den Scheinwerfern - wie später - in Abhängigkeit zueinander geprüft wurden. Für die Rückleuchten gilt selbiges.
Dies besteht für die Frontscheinwerfer zumindestens
nach 1954 durchaus. Die danach serienmäßigen bzw. geprüften und verbauten Scheinwerfer dürften theroretisch nur mit den damals üblichen Leuchtmitteln betrieben werden.
Die Erfahrung lehrt aber, das sich der besseren Lichtausbeute wegen aber viele Besitzer drüber hinwegsetzen und auch viele Prüfer darüber "hinwegsehen" oder als in Ordnung ermessen. Besseres Licht ist nunmal besseres Licht. Also hierbei meine ich die Baujahre so ab 1954 bis so in die Anfang 70er.
Bei jüngeren Baujahren ist das weniger problematisch.
Hierbei ist der Umbau von "Bilux" auf "Halogen" üblich, da zu der Zeit die Umrüstung auch propagiert wurde. Für viele Automodelle ab den 70er Jahren gab und gibt es auch entsprechende Umbauscheinwerfer die man völlig problemlos in sein entsprechendes KFZ aus der Ära verbauen kann.
Was hingegen nicht einfach geht, sind diese neuen LED-Leuchtmittel für Frontscheinwerfer. Von der gräßlichen Optik abgesehen sind die Dinger so grell, da sie auf den Scheinwerfer und sein Umfeld (Sichwort Wärmeentwicklung) abgestimmt sein müssen. Mittlerweile gibt es Freigaben für viele (jüngere) Automodelle.
Aber da gibt es hier was drüber zu lesen:
https://www.adac.de/der-adac/blog/retrofits-oldtimer/
Also:
So, also nach allem was ich mir da so durchgelesen habe, dürfte es in
unserem Falle so sein, das Euch bezüglich der verwendeten Leuchtmittel in den ollen Rückleuchten niemand ans Zeug flicken kann, da unsere KFZ mit der originalen Beleuchtungsausstattung keine Wellenprüfzeichen benötigen und somit auch nicht dem entsprechendem Regelwerk nach 01.01.1954 unterliegen. Aufgrund des engen Bauraumes empfehlen sich LED´s sehr, zumal die Lichtaustrittsfläche unserer kleinen Lämpchen wirklich winzig ist. 6 oder 12 Volt sind da auch kein Problem.
Aber jeder wie er mag.
Für Vorne habe ich mir (ich habe wie gesagt 12Volt) diese Variante zugelegt, da es einfach und unsichtbar zu bewerkstelligen ist. Biluxsockel mit Halogenleuchtmittel :
Aber meine Lima ist auch etwas stärker als die Originale und kommt somit mit der höheren Wattzahl (60/55) besser zurecht. Es gibt auch eine Variante mit der gleichen Abgabe wie die Biluxleuchten (45/40):
Für die Sechsvoltfahrer:
[urlhttps://
www.limora.com/de/bilux-halogen-gluehbirne/257919/][/url]
Das ist
mein Wissensstand bisher.
Ich bitte darum jeden, selber für sich der Sache nochmal nachzugehen wenn Zweifel bestehen. Natürlich wäre es auch toll wenn es Anmerkungen jeglicher Art dazu gibt, diese hier kund zu tun.
Danke und Gruß, Marco
