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Hallo zusammen,
ich benötige Mal wieder euere Erfahrungen im Alltag mit dem 170er.
Das Thema mit der Blattfeder-Halterung ist gelöst, danke an Alfred für den entscheidenden Tipp mit der nötigen Luft für den Bolzen.

In der letzten Saison konnte ich die ersten Runden mit meinem 170er ausführen.
Solange ich im fließenden Verkehr fahren kann, habe ich keinerlei Probleme mit der Kühlung.
Im dichten Verkehr mit Stop an Go über längere Zeiträume (was im Stuttgarter-Raum leider zum Alltag gehört) habe ich Probleme, dass die Wassertemperatur auf 100 Grad geht. (dies erzeugt dann natürlich auch bei mir etwas Stress ) Erst wenn ich wieder frei fahren kann geht die Temperatur langsam Richtung 80-90 Grad zurück.

Kühler ist völlig frei, Thermometer funktioniert einwandfrei und öffnet vollständig bei 80 Grad, Lüfterabstand zum Kühler 12 mm.

Jetzt zu meiner Frage:
Ist das Verhalten völlig normal, da es früher diese Staus nicht so gab?
Macht es Sinn einen zusätzlichen elektrischen Lüfter am Kühler anzubringen (auf den Kühler aufgesetzt zwischen Maske und Kühler), der bei Bedarf zugeschalten wird?

Bin auf eure Antworten gespannt

Gruß
Erik

Hallo,
Ja, das ist völlig normal, nicht nur beim 170er, sondern auch bei fast allen anderen Oldimern aus der Zeit. Der von Dir genannte Grund trifft zu (heute viel meht Staus und viel mehr Ampeln), aber hinzu kommt, dass es heute im Sommer auch viel heißer wird und und wir -zig Tage lang mit Temperaturen von 30 Grad rechnen müssen.
Also am besten an solchen Tagen und bei zu erwartendem Stop- and- Go- Verkehr den 170er zu Hause lassen. Es gibt aber doch Tricks, um das Problem zu reduzieren:
-Im Sommer mit reinem Wasser im Kühlsystem fahren, also ohne Frostschutz. Reines Wasser hat angeblich eine um 17% höhere Kühlfähigkeit als Frostschutzmischung.
-Wenn man in eine solche Situation kommt und es z. B. aus dem Stau keinen Ausweg gibt, die Heizung voll laufen lassen. Dadurch erhöht sich die Wärmeabgabe aus dem Kühlwasser.
Und natürlich kann man auch einen flachen 6 V- Ventilator nachrüsten, wie von Dir angesprochen.
Gruß,
Oldimat

Moin,
ob es die für den 170er gab weis ich nicht, aber für meinen BMW gab es damals auch sogenannte Tropenkühler und entsprechende Lüfter. Der Kühler war dicker und hatte eine bessere Kühlleistung, und der Ventilator war größer so dass er mehr Luft durchschaufeln konnte. Beides habe ich bei meinen 502 V8 nachgerüstet und er läuft auch im Stau wenns warm ist. Die Kühlwirkung ist deutlich besser wie vorher.
viele Grüße Pit

Hallo Erik,
Die Kühlung des Kühlwassers war bei Oldtimern schon immer ein Problem. Ich würde vorschlagen, das Thermostat in den Sommermonaten zu entfernen.
Besser immer ohne Thermostat fahren und als Kühlmittel normales Demi-Wasser + Rollo hinter dem Kühler verwenden. Die meisten Vorkriegsautos hatten dies serienmäßig eingebaut.
Eine frostfreie Garage ist erforderlich.
Jos

Tschau Erik,

siehe Berichte 50.1 Kühlernetz und 50 Druck im Kühlsystem

Grüsse Georges

Auch ich mag was dazu erzählen

In vielen Fällen sind auch Montagefehler an den Fahrzeugen. Da gibt es zum einen den Abstand zwischen dem Lüfterrad und Kühler, dann gibt es die ganzen Unterschutzbleche die auch eine spezielle Luftführung verursachen. Dann gibt es auch zu bedenken wie sehen wohl die Kanäle im Block aus?
Wurde hier schon einmal was gemacht? Wenn die alle dicht sind oder die Querschnitte kleiner werden im laufe der Zeit gibt es immer Probleme.

Ich denke hier sollte immer erst mal alles im reinen sein. Dann kann man weiter schauen und optimieren

Liebe Leute,

bei keinem meiner 170er habe ich Probleme mit der Kühlwassertemperatur. Nicht im langen Stau und auch nicht am heißen Sommertag am Berg. Meiner Meinung nach geht es ganz gut auch ohne zusätzlichen Ventilator.
Tropenkühler bzw. Export-Kühler gab es auch für alle 170er Modelle. Die Höhe und die Breite dieser Kühler war gleich, das Netz aber stärker. Einer meiner 170er Freunde hat die Fläche des Kühlers auch nach unten vergrößert. Nötig ist das alles aber nicht.
Wenn das Kühlsystem nicht ausreicht, gibt es irgendwo einen Fehler. Manchmal ist es ein defekter Thermostat, gelegentlich auch ein zugesetzter Kühler, vielleicht auch ein Fehler im Zusammenhang mit Kopf und Dichtung. Meist sind es aber doch zugesetzte Wasserkanäle im Block. Die beiden angehängten Bilder ermöglichen eine Vorstellung davon, wie es in einem solchen Kanal aussehen kann.
Fährt man ohne Thermostat, erreicht man eine Kühlwassertemperatur von etwa 50°. Das ist sehr wenig. Der Verschleiß innerhalb des Motors ist bei dieser niedrigen Temperatur groß und die Verbrennung des Treibstoffs schlecht. Ein hoher Verbrauch und schlechte Abgaswerte sind die Folge.
Vor dem Krieg fuhr man zwar meist ohne Thermostat, hat aber durch regulierbare Jalousien und vorgehängte Kühlerverkleidungen versucht, die Temperatur zu regulieren. Nichts anderes macht ein Thermostat, nur eben automatisch und sehr viel genauer.
Natürlich ist die Kühlung älterer Fahrzeuge nicht durchdacht. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Lüfterflügel dreht, ist von der Drehzahl des Motors abhängig. Während der Fahrt, also bei höheren Drehzahlen dreht der Lüfterflügel am schnellsten. Dabei ist er gerade dann überflüssig, der Fahrtwind alleine kühlt ausreichend. Die Arbeit des Lüfters ist erst dann nötig, wenn der kühlende Fahrtwind fehlt, also z.B. im zähen Stau, im Stand oder bei geringer Geschwindigkeit an Steigungen. Gerade dann aber dreht er sich am langsamsten.
Oft wird empfohlen, bei erhöhter Temperatur die Heizung einzuschalten um die Wassertemperatur zu senken. Wenn der Fahrtwind fehlt, nützt das aber kaum etwas. Viel wirksamer ist es dann, die Drehzahl des Motors und damit die Drehzahl des Lüfters etwas zu erhöhen.
Schon zweimal musste ich wegen eines defekten Keilriemens etwa 100 km ohne Ventilator und ohne arbeitende Wasserpumpe fahren. Einschränkend: ohne nennenswerte Steigungen und auch ohne in einen Stau zu geraten. Die Temperatur lag dabei etwa bei 90 – 92 ° und damit etwa 10° über der sonst üblichen Temperatur. Am fehlenden Lüfter wird das aber kaum gelegen haben. Eher wird diese Erhöhung durch die ausgefallene Wasserpumpe zu erklären sein.
Bei modernen Kühlsystemen wird ein elektrisch betriebener Ventilator durch einen Geber im Kühlwasser gesteuert und wenn man nach einer Fahrt den Motor abstellt, staunt man immer wieder, wenn erst dann der Ventilator zu rauschen beginnt.
Wollte man einen 170er auf neueren, überlegteren Stand bringen, könnte man auf den Ventilator komplett verzichten und stattdessen einen temperaturabhängigen Ventilator einbauen. So etwas werdet ihr aber doch hoffentlich nicht übers Herz bringen.

Es grüßt euch Harald

Hallo Erik,
das Wärmeproblem kommt vermutlich von zugesetzten Wasserkanälen.
Du solltest den Zylinderkopf abbauen da sieht man oft schon die verstopften Kanäle.
Angefügt sind sind zwar keine gute, aber aussagekräftige Bilder vom Vorbesitzer meines 170Sb gemacht.
Grüße Bernd

und hier noch die spanische Lösung der Motorkühlung mit Überdruckbehälter bei meinem Sb.
Ich wollte eigentlich ein Rückbau vornehmen, aber lasse diese Sonderlocke jetzt.
Grüße Bernd

hallo,
ich möchte aus meiner Sicht etwas korrigieren, bzw. anders sehen.
Wenn bei einem Motor die Wasserkanäle verstopft sind und das Kühlwasser nicht um alle Zylinder kreisen kann, erzeugt der Motor nicht mehr Wärme, als wenn alles sauber ist. Nur im Bereich der verstopften Bereiche erhitzt sich der Motor mehr.
Bei richtiger Motoreinstellung kommt also, ob verstopft oder nicht, nicht mehr Wärme am Kühler an. Wenn die Kühlwassertemperatur im Stadtverkehr (von Ampel zu Ampel) ansteigt, bringt der Kühler die Wärme nicht weg, weil, wie vorhin schon beschrieben,
- der Lüfter bei Standgas vor der Ampel zu wenig Luft durch den Kühler zieht,
- die Wasserpumpe bei Standgas zu wenig fördert (Abstand Pumpenrad zu groß...).
- und, und, und.
Also notfalls im Stand etwas auf dem Gaspedal bleiben.

Gruß, Alfred