Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

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GeorgesBuerginCH
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von GeorgesBuerginCH »

Guten Tag,

ich empfehle: Berichte 15 Zündung OT ...........
Mit dem Einstellen des Zündverteilers bei erhöhter Tourenzahl
habe ich bis heute immer gute Ergebnisse erzielt.
Bedingungen sind aber, dass alle Komponenten in Ordnung sind
und keine Undichtigkeiten im Ansaugtrakt vorhanden sind.

Grüsse Georges
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Jos170V
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von Jos170V »

Hallo liebe 170 Forumfreunde,
Ich habe dieses Problem mit einem 84-jährigen Werkstattfreund besprochen. Er beschäftigte sich jahrelang mit Neuwagen, die heute Oldtimer sind.
Autos mit oder ohne Vakuumzündung fahren genauso gut. Einfach 3 mm Frühzündung und bestes 98er-Benzin tanken. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 km/h ist für einen Oldtimer mehr als ausreichend.
Grüße, Jos
170V,1937.
Liebe Grüße aus Belgien.
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Lahme Krücke
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von Lahme Krücke »

Ohjeh, da bekommt meiner aber mehr Feuer.
Wenn ich da über die Autobahn "krache", habe ich schon gerne die 100 da stehen. Der Rest nach oben ist Überholmanövern vorbehalten (LKW´s, E- Autos, Oldtimer ect.).
Klar, zwischen 80 und 90 fühlt sich der Wagen am wohlsten, aber das geht nur Sonntags oder tief in der Nacht, da sonst das Pfeifen der osteuropäischen Turbointercooler (moderne LKW´s) welche an meiner Stoßstange kleben, doch eher nervtötend ist. :mrgreen:
Ne, ernsthaft. 100 km/h läuft der normalerweise Stundenlang stur durch, aber er soll dabei auch gesund bleiben. Also gut, dann schicke ich die U-Dose mal eine Zeit lang in Urlaub und fuchse mich mal ohne an ein optimales Ergebnis heran. Mal schauen wie das wird
Ich Berichte, falls gewünscht. ;)

Danke und Gruß, Marco
Stumpft der Mensch vom gaffen ab?
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170ziger
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von 170ziger »

Marco, Deine Fahrweise ist mir sympathisch.
Gruß, Alfred
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GeorgesBuerginCH
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von GeorgesBuerginCH »

Tschau Marco,

Kannst Du noch ein Bild der Filterpatrone, Gehäuseoberteil von unten, liefern.

Grüsse Georges
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Oldimat
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von Oldimat »

Hallo,
Zum Dauer- Autobahntempo für unsere 170 S Benziner gibt es temperamentsbedingt unterschiedliche Ansichten. Auch ich habe vor 40 Jahren von einem am 170er geschulten Mercedesmechaniker (in Belgien, wie Jos) den Rat bekommen, mich mit Dauertempo 80 zu begnügen. Ich habe mich nicht daran gehalten und fahre auf meinen häufigen Autobahntouren meist 90 km/h (gestoppt) als Dauergeschwindigkeit.( Natürlich nicht bergauf.) Das fällt dem Motor offenbar leicht. Ich kann auch, wie Marco, Dauertempo 100 halten, aber dann wirkt er schon weniger mühelos, also etwas angestrengter. Zu laut ist er dabei nicht, und ich kann auch mal kurz einen Laster mit 110 überholen. Also, schonen tut man den 170 S-Seitenventilmotor nicht, wenn man damit dauernd 100 fährt.
Marco, wenn Du das nächste Mal so mit 80- 90 auf der Autobahn unterwegs bist und wieder das leichte Schieberuckeln hast, ziehe mal langsam den Chokeknopf ca. ein Drittel heraus. Wenn das Ruckeln dann verschwindet, könnte es doch am Vergaser liegen (entweder Leerlauf zu mager eingestellt, oder Nebenluft, weil Vergaserfuß verzogen, also nicht plan).
Weiter gute Fahrt!
Jürgen (Oldimat)
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Lahme Krücke
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von Lahme Krücke »

Hallo Zusammen

@ Georges: die Bilder von den Gehäusen reiche ich noch nach

Also, mal eine kleine Rückmeldung von mir.
Ich habe jetzt, bevor ich mich von Köln nach Kassel auf machte, die U-Dose still gelegt und die Leitung aus dem Vergaser verschlossen. Dann setzte ich den Zündzeitpunkt einen Teilstrich auf der Skala des Zündverteilers auf Früh und habe mich auf den Weg gemacht. Ich muß sagen, das der Motor so tatsächlich nach oben hin freier dreht. Er ist gefühlt nicht stärker, im mittleren Bereich scheint er mir im Durchzug etwas behäbiger. Dafür zieht er sauber durch, unten rum ist er sogar recht lebendig. Und man merkt deutlich, das der Motor nun auch oberhalb frei rennt. Über Hundert Km/h ging es vorher etwas mühsamer und man lief so bei Tacho 115 irgendwie vor eine zähe Wand.
Klar, da ist das technische Ende ja auch nahe.
Nun ist da aber nix mehr von zu spüren. Man merkt das hier zuerst der Luftwiderstand die Grenze ziehen wird.
Natürlich machte ich DAS auch nur ganz kurz, denn da macht die dreifach gelagerte Welle im Ölwannenkeller den Limbo. Das mag ich ihr nicht so gerne antun. Aber als kurzer Test war es für mich aufschlußreich.

Also unter dem Strich funktioniert der Zündungsberreich ohne die U-Dose mittlerweile störungsfreier. Dies ist natürlich Schade, aber nicht von der Hand zu weisen. Die Ursache läßt sich bisher nur vermuten, sprich falsche U-Dosen?
Oder es ist einfach eine altersbedingte Erscheinung.
Die Dosen halten zwar den Druck und reagieren auch auf Unterdruck ( ich habe hier so eine Vakuumpumpe mit Manometer), allerdings weiß ich natürlich nicht wie schnell oder unsensibel sie mittlerweile nach gut 70 Jahren so reagieren. Ich könnte mir schon vorstellen das dies nicht mehr so läuft wie damals erdacht.

@ Jürgen
Ich habe mir nochmals den Vergaserbereich genauer betrachtet, aber hier gibt es weder Falschluft noch eine andere sicht-oder meßbare Ungenauigkeit. C0, HC-Werte und Lambda 1 sind fast schon erschreckend optimal. Und ja, auch den Choke zu bedienen ändert nichts am ruckeln. Bleibt neben der Zündung oder der Motoraufhängung/Spiel Antriebsstrang ja fast nur noch was im inneren Gaswechselberreich. Sprich Ventile undicht zb. Allerdings hatte da kürzlich nach dem Wechsel der Kopfdichtung der Druckverlusttest nix ergeben.
Naja, vielleicht flattert ja der Verteiler. Das kann ich hier leider nicht messen.

Aber davon mal ganz ab, ach wenn ich das Ursprungsthema hiermit etwas überdehne:
Wenn - ich sage mal "Ihr" - so behutsam/schonend mit den Motoren fahrt, wie lange halten die so im Schnitt bei Euch?
50.000 km? 100.000 Km oder mehr?
Es sind ja einige hier die fahren die Wagen schon länger als ich alt bin und haben da sicherlich ihre Erfahrungen. Ich frage dies, weil ich mit den Motörchen nicht so ein Glück hatte bisher. Jetzt kann man das natürlich auf die 100 Km/h Autobahnhatz schieben, aber das mache ich ja mit dem erst seit gut zwei Jahren regelmäßig und der Motor ist bisher noch heile. Davor war es eher ein normaler Drittelmix ;)
Und bei 100 km/h dreht der ja gerade mal was über 3000 Touren - das ist auch für einen dreifach gelagerten nicht sooo schrecklich schlimm....hoffe ich.

Der erste - originale - Motor hielt nach erneuter Inbetriebnahme gute 40.000 und hatte zu dem Zeitpunkt als ich ihn auf die Straße brachte schon knapp 86.000 gelaufen (+ seine erste Überholung bei 45.300km - 1967). Der nächste Motor von einem Szenebekannten "Fachbetrieb" für affenmäßig viel Geld neu aufgebaut, hielt keine 17.000 km. Und der dann neu aufgemachte Originalmotor war nach knapp 3000 hinüber - wegen Pfusch. Und was habe ich die Motörchen gehegt und gepflegt. Immer warmfahren, nie Kurzstrecke immer sklavisch den Ölwechselintervall eingehalten (externer Ölfilter mit moderner Patrone), Zündung kontrolliert, CO geprüft, Kerzen erneuert, schohnend gefahren.
Bei jedem Husten war ich am Ball, ect.
Das war echt ätzend dann trotzdem mit kaputten Maschinen zu verenden.

Den jetzigen Motor habe ich einfach selber weitesgehend aufgebaut und nahezu nix mehr außer Haus gegeben außer zum prüfen oder zb. planen. Hat einen Bruchteil gekostet und läuft bisher fast schon am längsten. Sicherlich nicht am schönsten, aber irgendeinen Tod muß man mal sterben. Allerdings muß er jetzt auch einfach "ran" wenn ich ihn fahre.
Klar, er wird wirklich weiterhin gepflegt und nicht geschunden, aber auch nicht gerade wie ein rohes Ei behandelt.

Und warum ich das alles berichte und auch nach Euren Erfahrungen frage?
Nun, ich bin bisher knappe 25.000 gefahren - also alleine dieses Jahr.

Meine Befürchtung ist deshalb, wenn die Motoren nur so zwischen 50- und 60.000 + X bei guter Pflege halten, dann wäre ich ja bald wieder dran :x

Lieben Gruß, Marco
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Jos170V
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von Jos170V »

Hallo Marco,
Haben Ihren Beitrag sorgfältig gelesen und denke dass Sie den 170er als Alltagsfahrzeug bei allen Wetterbedingungen und mit unbegrenzter Fahrweise nutzen.
Natürlich Ihre freie Wahl, mit der ich überhaupt kein Problem habe.
Für mich ist ein 170er ein Oldtimer, der mit größter Sorgfalt gefahren werden sollte. Schnelles Fahren auf der Autobahn und das anschließende Fahren über längere Strecken ist etwas für heutige Fahrzeuge.
Grüße, Jos
170V,1937.
Liebe Grüße aus Belgien.
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HaraldSchuessler
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von HaraldSchuessler »

Liebe Freunde langlebender Motoren,

bei einem Motorrad rechnete man in den 50er Jahren bei einer Solomaschine mit einer Motor-Laufleistung von 30t., vielleicht auch 40t. Kilometern. Bei Gespannen waren es etwa 1/3 bis 1/2 weniger.
Die ADAC- Strassenwacht fuhr ihre 600 ccm- Gespanne im Dauerbetrieb, die Motoren waren ständig warm. Die Kompression war durch eine unter die Zylinder gelegte 1 mm starke Metallplatte etwas zurückgenommen, sie wurden mit maximal 60 km/h auf der Autobahn gleichmäßig bewegt (knapp 100 km/h wären möglich gewesen) - und schon liefen sie trotz ihrer vollgepackten sehr schweren Seitenwagen über 100 t. km mit einem Motor, nicht selten war es das Doppelte, manche Motoren sollen es sogar auf 300t. Kilometer gebracht haben.

Im Anhang zwei Bilder. Eines davon zeigt den im „Kofferraum“ des Seitenwagens angebrachten Fahrtenschreiber, Messbereich 70 (!), das andere eine 100t. Kilometerplakette von BMW am Windschild der Maschine.

Gruß Harald
Dateianhänge
Fahrtenschreiber im Seitenwagen.JPG
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P1080844.JPG (74.12 KiB) 200 mal betrachtet
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Lahme Krücke
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Re: Unterdruckverstellung am Zündverteiler, Motor M136

Beitrag von Lahme Krücke »

So, meine Damen....

Naja, da warte ich einfach mal ab, bis mein Motor wieder das Zeitliche segnet ;)

@ Jos: Ja, du hast richtig gelesen. Ich fahre meinen 170er im Alltag. Er ist seit 9 Jahren einfach mein normales Alltagsauto.
Aber ja, jeder wie er mag :)

So, zurück zum Thema:
@ Georges = Ich hoffe du hast das gemeint:

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Die hier ( L IV 12) habe ich doppelt

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Gruß, Marco
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