Schmierung Ausrücklager Getriebe

Tipps & Tricks zum 170 V oder auch "nur" Erfahrungstausch - hier ist der richtige Platz dafür!
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Werner 99
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Re: Schmierung Ausrücklager Getriebe

Beitrag von Werner 99 »

Moin und danke für eure infos.
Habe mich gegen die Zentralschmierung entschieden. Habt Dank
Euch alle noch ein schönes WE
L.G
Werner
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Lahme Krücke
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Re: Schmierung Ausrücklager Getriebe

Beitrag von Lahme Krücke »

Und dem TüV schadet die Vorführung einer Zentralschmierung auch nicht
Der Satz des Tages für mich :lol:

Ich breche mal eine kleine Lanze für die ZS-Anlage.
Ich habe bei meinem 170S die Anlage bewußt wieder eingebaut und sauber bestückt.
Mir macht das allerdings auch Spaß mich da reinzufuchsen.
Ich finde schon, das diese Anlage unbedingt zum 170er - und vorallem zum S - gehört.
Nur wenige Fahrzeuge dieser Zeit besaßen eine solch komplexe Anlage. Sie ist etwas (technisch) besonderes und hat einen hohen Reiz - wie ich finde.
Es ist nicht immer nur der olle Chrom der Glanz erzeugt.

Es gibt ja auch einen guten Grund für die ZS- Anlage - und das ist die Vorderachse.
Die war schon ein "Klopper" zu dieser Zeit. Ein technischer Meilenstein unter einer relativ biederen Hülle. Kaum ein andere Hersteller bot sowas in einem Serienauto in dieser Epoche an.
Beides gehört so hart zum 170 S, das es schon an Frevel grenzt das voneinander zu trennen. Als würde man nem VW Käfer einen wassergekühlten Motor einbauen, weil man mit dem luftgekühlten nicht klar kommt (lahm, laut, kein Bock, ect...).
Klar, relativ empfindlich und viel zu aufwändig im nachhinein - ist halt dem technischen Stand der Zeit geschuldet. Ein wunderbarer Zeitzeuge und ein auf die Spitze getriebenes Überbleibsel aus der Dampfmaschinenär. Das markiert auch sehr stark die Grenze zu den darauf folgenden Massenmobilen und macht den Wagen damit so richtig alt.
Der 170er ist in dem Bereich - auch optisch, ein Zwitter in dieser technischen Umbruchszeit wo die Kraftfahrzeuge einfacher und tauglicher wurden.

Natürlich kann jeder mit seinem Eigentum machen was er will. Gott bewahre!
Aber wenn ich (nicht nur hier) so lese das die ZS-Anlage demontiert wird und man die Achse dann einmal im Jahr abschmiert, frage ich mich schon womit und wie?
Mit Schmiernippeln und Fett vielleicht?
Dann hättet ihr im Ansatz nicht verstanden wie das ganze Ding funktioniert und werdet eure Achsen im Zeitraffer hinrichten.
Selbst wenn ihr nur Sonntags ein bissel im Kreis fahrt. Und das - mit Verlaub - werden die eh die meißten so machen.
Was wirklich sehr schade ist, denn das Auto kann echt viel mehr.

Egal, euer Bier und mein Senf dazu....

Wenn die Anlage sauber aufgebaut ist, saut das auch nicht wirklich rum. Und ja - ich kenne auch Fahrzeuge wo die Suppe die Reifen runterläuft. Da sind dann aber schon ein paar Ventilgummis etwas alt und hart.
Persönlich finde ich das System super und technisch echt interessant - aber ich finde ja auch Dampfmaschinen herrlich.

Im Alltag habe ich damit bisher herzlich wenig Probleme gehabt, da meiner das Öl ja auch nicht in Massen verliert. Wer seinem Umweltgewissen unbedingt nachgehen möchte, kann ja auch biologisch abbaubares Kettensägenöl nehmen. Nehmen die Forstbetriebe (u.ä.) in Wasserschutzgebieten (ist eine Pflicht) schon seit Jahren, denn die seuchen da an einem Arbeitstag schon ein paar Liter in die Umgebung.
Nachteil hierbei:
Für Gelegenheitsfahrer ist das nix. Nach längerer Standzeit neigt dieses Öl etwas zum verharzen.

So, da habt ihr das auch mal gehört.

Trotzallem viel Spaß und immer gute Fahrt. ;)

Gruß, Marco
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Lahme Krücke
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Re: Schmierung Ausrücklager Getriebe

Beitrag von Lahme Krücke »

Hach!
Viel geschrieben und dann doch im Eifer das eigentliche Thema vergessen! :roll:

Was ich als ABER noch anfügen wollte:

Zentralschmierung wie gesagt in meinen Augen eine feine Sache, bloß das mit dem geschmierten Ausrücklager....ist zwar schön und hält ewig, aber ehrlich gesagt wenn das da alleine in seinem Keller vor sich hinsaut, ist es schwer zu kontrollieren ob zuviel oder zuwenig Öl dort ankommt.
Klar, der ZS-Verteiler sollte eigentlich die richtige Menge hinfördern. Aber wenn - wie vorher beschrieben - die Gummiventile alt sind, wird das halt nix.

Also entweder sind irgendwann Lager und Führung im Eimer oder die Kupplung wird verölt.
Zu allem Überfluß ist der Ausbau des Getriebes auch beileibe kein Spaß und die zentralgeschmierten Lager sind selten und mitunter etwas kostspielig. Somit kann ich es sehr gut verstehen, das man hier auf ein normales Ausrücklager umbaut.

So, jetzt aber.

Danke und Gruß, Marco
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HaraldSchuessler
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Re: Schmierung Ausrücklager Getriebe

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Marco,
jede Zeile deiner beiden Beiträge kann ich unterschreiben. Das Problem sehe ich im wesentlichen im Ausrücklager. Da sammelt sich doch mit der Zeit ein stattliches Süppchen. Ich habe deshalb – ähnlich wie bei den alten V- Modellen – ein zusätzliches Bodenblech unter dem Getriebe montiert, darauf liegt ein Ölbindematte. Wenn ich diese Matte alle zwei Jahre wechsle, ist sie ziemlich schwer geworden. Es gibt aber noch ein anderes Problem: Schaue ich auf die Spurstangen und die Achsschenkel, kann ich deutlich sehen, ob die Schmierung noch in Ordnung ist oder ob sich vielleicht eine Leitung zugesetzt hat. Diese Kontrolle ist beim Ausrücklager nicht möglich. Dann kann man das erleben:
Gruß Harald
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robi64
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Re: Schmierung Ausrücklager Getriebe

Beitrag von robi64 »

Die Idee, dem guten Stück ein Windel zu verpassen ist gar nicht schlecht.
Bei unserem ist noch alles original und dadurch ist das Getriebe doch immer
etwas ölig, was dem guten Tüver natürlich nie so gut gefällt.
Hast du zufällig ein Bild vom zusätzlichen Blech? Und die Windel dann
verschraubt? Vom zusätzlichem Blech sagt der TÜV dann nichts oder?
Das schau ich mir kurzfristig mal genauer bei unsem an.
Lieben Gruß, Rolf
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HaraldSchuessler
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Re: Schmierung Ausrücklager Getriebe

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Rolf,
heute klappt das nicht mehr, ich erwarte Besuch. Und der erwartet, dass ich keine öligen Finger habe. Morgen mache ich ein Bild.
Das Erstaunliche war, dass sowohl bei meinem 50er V als auch bei meinem OTP im Rahmen bereits zwei Bohrungen mit M 5(?) Gewinde für das Anbringen eines solchen Bleches (wie es beim frühen V in der Serie war - Bild im Anhang) vorhanden waren. Bei meinem S-V musste ich zwei Bohrungen anbringen, vorn wurden die bereits vorhandenen Löcher des Motorraum-Bodenbleches benutzt bzw. wurde das Blech etwas untergeschoben. Die "Windel" liegt dabei lose auf dem Blech.
Der HU-Prüfer sagt nichts dazu. Warum auch?
Gruß Harald
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HaraldSchuessler
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Re: Schmierung Ausrücklager Getriebe

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Rolf,
nun habe ich doch noch ein altes Bild gefunden, aufgenommen aus der Grube. Es zeigt das noch unlackierte Blech beim Anpassen an meinem OTP. An den beiden Seiten ist es etwas nach oben abgekantet.
Gruß Harald
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robi64
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Re: Schmierung Ausrücklager Getriebe

Beitrag von robi64 »

Lieber Harald

Besten Dank für deine Mühe. Das muß ich mir bei unserem DS nochmal
genauer anschauen. Dieses Blech unter dem Getriebe gibt es dort auch nicht
und dort wäre es meiner Meinung am wichtigsten. Ich schaue es mir an.
Ist dir die Windel noch nie weg geflogen? Etwas Fahrtwind sollte dort
doch auch sein.

LG Rolf
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HaraldSchuessler
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Re: Schmierung Ausrücklager Getriebe

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Rolf,
nein, da kann wirklich nichts wegfliegen. Links und rechts am Blech liegen die Längsholme des Rahmens, vorn und hinten begrenzt je ein Querrohr des Rahmens. An den Querrohren sitzen auch die vier Befestigungsschrauben der Bleche. Da bildet sich ein nach allen Seiten geschlossener Kasten.
Gruß Harald
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