Aufgesetztes Parken

Quasselecke.........oder: was sonst noch zu sagen ist...
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HaraldSchuessler
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Aufgesetztes Parken

Beitrag von HaraldSchuessler »

Liebe 170er Freunde,

aufgesetztes Parken - das ist in Bremen zur Zeit ein heißes Thema. Es ist nicht erlaubt, wurde bisher aber stillschweigend geduldet. Warum? Anders sind die vielen parkenden Autos in den engen Straßen gar nicht unterzubringen. Nun verlangt ein Bremer Gericht, dass dieses Verbot von der Polizei auch durchgesetzt werden muss. Dadurch wird knapp die Hälfte aller Parkplätze wegfallen. Das wird also sehr ungemütlich werden.
Man sieht hier mal wieder: „früher“ – war vielleicht nicht alles, aber manches eben doch besser als heute. In den 60er und 70er Jahren gab es nur ein Zehntel des jetzigen PKW Bestandes und das Parken war auch in den Städten nirgends ein Problem.
Aufgesetzt parken? Das musste man damals nicht. Ganz im Gegenteil, man konnte auf den Parkplätzen sogar sitzen.
Manchmal wenigstens. Die Geschichte, die ich dazu erzählen möchte, hat sich in den frühen 70er Jahren wiederholt zugetragen. Wir, drei 170er Freunde, hatten damals eine gemeinsame „Schrauber-Halle“. gemietet. Einmal im Jahr gab es dort ein großes Werkstattfest zu dem alle unsere Freunde, oft mehr als 50 Leute, eingeladen wurden. Die Halle wurde freigeräumt und sauber gefegt. Dann haben wir die Zeitung aufgeschlagen und nachgesehen, in welchen Straßen gerade der Sperrmüll abgeholt wurde. Wir fuhren dann diese Straßen ab und luden jeden brauchbaren Sessel, jedes brauchbare Sofa und jeden verwendbaren Teppich auf den Hänger. Nach einigen Touren hatten wir so viel Inventar zusammengetragen, dass wir unsere Halle möblieren konnten. Vorsichtshalber haben wir mit der Spritzpistole alles großzügig desinfiziert, zum Schluss wurde ein großes Fass Bier und ein Spanferkel besorgt und schon konnte das Fest beginnen.
Und nach dem Fest? Da war das Bierfass natürlich leer. Auch von dem Schwein war nichts mehr zu sehen. Die Sessel, Sofas und Teppiche standen aber immer noch da. Dann haben wir wieder die Zeitung aufgeschlagen und nachgesehen, wo gerade der Sperrmüll abgeholt wurde, fuhren wieder los, diesmal aber mich hoch gepacktem Hänger. Einer fuhr, zwei Leute luden ab. Am Anfang der Straße stellten sie den ersten Sessel auf den Bürgersteig, dann den zweiten, den dritten, schließlich den zwanzigsten. Und ganz am Ende der Straße stand das letzte Sofa.

Harald
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werner_g
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Re: Aufgesetztes Parken

Beitrag von werner_g »

aufgesetzte Parken, noch nie gehört. Parken da die Fahrzeuge übereinander?
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Sellier
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Re: Aufgesetztes Parken

Beitrag von Sellier »

Lieber Harald,
nicht nur in Bremen wird das aufgesetzte Parken verboten.
Seit Anfang des Jahres ist auch in Frankfurt dieses Parken verboten.
Aber plötzlich wachsen dort diese Schilder(siehe unten).

Der Goliath hält ja einiges aus und hat viel Stauraum auf der Ladefläche.
Mein Onkel fuhr dieses Auto, werktags mit Kohle und Brikett beladen, sonntags dann wurde die vierköpfige Familie in die Fahrerkabine gepackt
und los gings zu größeren Touren.
Grüße Bernd

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" Carpe diem "
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HaraldSchuessler
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Re: Aufgesetztes Parken

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Bernd, liebe Goliath-Freunde,

bei den Moorbauern, die in den 50er Jahren zum „Hökern“ nach Bremen auf den Markt fuhren, war der Goliath sehr beliebt. In Meinershausen, dem Ort, in dem ich lebe, war der Goliath so verbreitet, dass man damals scherzhaft von Goliathshausen sprach. Zwar wohne ich erst seit 1980 in Meinershausen, hatte aber hier auch ein unvergessliches „Goliath-Erlebnis“. In den frühen 80er Jahren besuchte mich ein Freund mit seinem Goliath. Er war auf dem Weg von Kassel nach Neumünster und wollte bei mir eine Kaffeepause einlegen. Damals hatte man noch viel Zeit und viel zu erzählen hatte man auch. Als er sich dann endlich verabschiedete, war es 3 Uhr nachts geworden. Tiefste Mucksmäuschenstille ringsumher. Damit war es auf einen Schlag vorbei, als er seinen Goliath startete. Ein ohrenbetäubender Lärm, man hätte meinen können, ein Jagdflugzeug würde gestartet. Nach dem Starten losfahren? Das ging nicht. Der Goliath musste erst warmlaufen. Mein nächster Nachbar wohnt 200 Meter entfernt, alle anderen weiter. Am nächsten Morgen bekam ich von fünf Nachbarn Besuch. Sie waren von dem ihnen aus alten Tagen bekannten Geräusch wach geworden und wollten nun meinen Goliath sehen. Dieser Besuch dauerte aber nicht so lange. Pünktlich „Klock twolben“ verabschiedeten sie sich. Ganz ohne Uhr sagt ihnen nämlich auf wunderbare Weise minutengenau der Magen , dass nun „Mittagstied“ sei.

Gruß Harald
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170forever
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Re: Aufgesetztes Parken

Beitrag von 170forever »

Lieber Harald,

Deine Geschichten sind einfach wunderbar und leicht mit immer schönen Humor geschrieben.
Du hast uns den Tag versüßt, vielen Dank dafür 🤗

Liebe Grüße
Ralf
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Sellier
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Re: Aufgesetztes Parken

Beitrag von Sellier »

Lieber Harald,
wenn die "Goli" Tradition in Deinem Wohnort so stark war
solltest Du unbedingt ein Exemplar in Deine Sammlung aufnehmen.
In Deiner Nähe gibt es einen zu kaufen, es ist zwar das neuere Modell Bj.55 aber was solls.
Deine alten Nachbarn werden dankbar sein.
Viele Grüße
Bernd

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