Brötchentaste

[HaraldSchuessler]

Liebe 170er Freunde,

wieder mal was (eigentlich nicht so) Lustiges aus Bremen.
Verkehrswende in Bremen, eine Glosse.

In der vorigen Legislaturperiode gab es in Bremen eine grüne „Mobilitätssenatorin“, Maike Schäfer. Der Schlusspunkt (bei weitem nicht der Höhepunkt!) ihrer Bemühungen um die Rettung des Weltklimas war die Abschaffung der „Brötchentaste“, mit der man an einigen Stellen für kurze Einkäufe kostenlos parken konnte.
Da haben sich die Bremer Autofahrer verständnislos die Augen gerieben. Den Grünen bescherte diese Angelegenheit bei der letzten Wahl im Mai 2023 ein Minus von 5,5%, einem Drittel ihrer Stimmen. Fast genauso viel, nämlich 4,9 %, gewann die SPD hinzu. Deren schlauer Bürgermeister Bovenschulte hatte nämlich noch rechtzeitig vor der Wahl versprochen, im Falle eines SPD-Sieges diese Entscheidung wieder rückgängig zu machen: „und zwar sehr bald, nämlich noch vor dem Weihnachtsgeschäft“. Weihnachten liegt auch in Bremen im Dezember. „Sehr bald“, damit meinte er also sieben Monate.
Diese sieben Monate sind inzwischen vergangen, das Weihnachtsgeschäft ist vergessen - und die Brötchentaste auch. Auch nach acht Monaten ist sie ist immer noch nicht wieder in Betrieb. Möglicherweise meinte der Bürgermeister mit seinem Versprechen das Weihnachtsgeschäft 2024. Oder vielleicht ein noch späteres Weihnachtsgeschäft, schließlich ist ja jedes Jahr Weihnachten. Sicher aber wird er sich noch rechtzeitig vor der nächsten Wahl an sein Versprechen erinnern. Das wäre dann im Sommer 2027.
Auch die „Bürger in Wut“ legten bei dieser Wahl zu, nämlich 7 %. Zuvor lagen sie bei 2,4 %.
"….ja, ja, das kommt von das!", so lässt Wilhelm Busch Diogenes den Weisen in seiner Tonne sprechen. Und ich sage das auch.

Es grüßt euch Harald

[Sellier]

Lieber Harald,
die Grünen werden nicht nur durch ihre Verkehrspolitik bald überall kleinere Brötchen backen. Die brauchen dann keine Brötchentaste mehr.
Bei uns in Wiesbaden versucht der Grüne Verkehrsdezernent A. Kowol die Stadt auf die vorderen Plätze der weltweit größten Staus zu bringen.
Sein Ziel ist es London und Moskau zu übertreffen, er hat es schon auf Platz 83 weltweit geschafft. Das ist für eine Stadt mit knapp 280.000 Einwohnern
schon ein schöner Teilerfolg.
Dazu tragen unter anderem "Pförtnerampeln" an Hauptstraßen Richtung Innenstadt und der Ausbau von Radwegen (gefühlt Vierspurig) bei.
Hier ist zu bemerken, dass der Radverkehr in Wiesbaden, durch die bergige Lage der Stadt, ziemlich bei 0 liegt.
Du siehst in Bremen backen die Grünen nun kleinere Brötchen, die Wiesbadener holen auch hier auf.
Viele Grüße Richtung Weser und Wümme
Bernd

[Lahme Krücke]

Jaja, überall ist das zu bemerken. Aber was soll man zu solchen Auswüchsen noch sagen, außer: geliefert wie bestellt?

[170Sb-Fahrer]

Stimmt!!

bestellt - geliefert -

Auf allen Gebieten: Energieversorgung, Industrie, Sicherheit, und - was man nicht schreiben darf - ... ..

Das ganze Land
fährt an die Wand.

Ich füge hinzu: Die Rechnung muss bezahlt werden.

Leider von allen.

VG
170SB-Fahrer

[HaraldSchuessler]

Humor ist



wenn man trotzdem lacht.
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Ich bin nach dem Zusammenhang des Busch-Zitats gefragt worden, offenbar ist es nicht jedem bekannt.

Gruß Harald

[170Sb-Fahrer]

Danke!!!

Wilhelm Busch, unübertroffen und noch heute sehr aktuell - und lehrreich.
(+ 14. April, 1832, † 9. Januar 1908)

Lesenswert: "Das große Wilhelm Busch Album"
ISBN: 978-3-89736-895-8 Art-Nr.: 895,
288 Seiten, mit vielen Karikaturen.

Viele Grüße und ein schönes Rest-Wochenende
Hermann

[HaraldSchuessler]

Lieber Hermann,
auch da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Wilhelm Busch ist ein Gigant. Da gibt es kaum etwas Vergleichbares und seine Bedeutung in der deutschen Kulturgeschichte ist unterschätzt.
Mein Busch-Album, aus dem ich diese drei Seiten kopiert habe, wurde 1952 gedruckt, der Text noch in Fraktur. Nachträglich habe ich meine Zweifel, ob das geschickt gewählt war. Viele, vor allem jüngere Menschen werden mit dieser ausgesprochen schönen Renaissance- Schrift Probleme haben. Die unterschiedliche Verwendung der beiden Formen für das kleine “s“ (langes- und rundes „s“) wird inzwischen weitgehend unbekannt sein.
Im Original waren Buschs Zeichnungen mit lateinischen Druck-Buchstaben von Hand beschriftet – und auch vorsichtig koloriert.
Gruß Harald