Zündzeitpunkt

[HaraldSchuessler]

Lieber Lutz,

welche Düsengröße hast Du denn nun eingebaut? Normalerweise ist das eine 110er . Das wäre ja ganz interessant zu wissen - ganz unabhängig davon, ob man nun eine mechanische oder eine elektronische Zündung verwendet.

Gruß Harald

[170forever]

Hallo Lutz,
Sehr interessant, dein Beitrag.
Jedoch ist die magere Einstellung des Vergasers gewollt, der V hat sogar eine Sparvorrichtung am Steigstromvergaser, oft wurde diese auch in späteren Jahren wegen defekten, wie überlaufende vergaser aufgrund der Fall-Benzin-Zufuhr, entfernt.
Man kann natürlich nach modernen Methoden alles messen und hierbei neue Ansätze finden, jedoch abgesehen von der veränderten Kraftstoffqualität der vergangenen Jahrzehnte, eine Änderung der Düsenbestückung ist im Normalfall nicht nötig, es gab damals schon bestimme Hauptdüsenwerte für größere Höhen als Export/Tropen-Ausführung. Ich bin davon überzeugt, die Konstrukteure dieser Fahrzeuge waren keine Dummköpfe!
Beste Grüße
Ralf

[koch-peter]

Hallo Lutz,

was verstehst Du denn unter "Der Benzinverbrauch ging darüberhinaus drastisch zurück."

viele Grüße Peter

[170ziger]

hallo,
ich habe noch keine Antwort auf Hans ursprüngliche Frage gefunden:

"Nun zwei Fragen:
Seit 1948 (das BJ meines 170er) und heute dürfte sich die Treibstoffqualität verändert haben und damit könnten andere Werte für die Zündeinstellung angebracht sein. Wie stellt Ihr Eure Motoren ein?
Liegen Erfahrungen zur 123Ignition vor? Und wenn ja, welche Kurve verwendet Ihr?
Ich freue mich auf Eure Beiträge."

Gruß, Alfred

[HaraldSchuessler]

Lieber Alfred, lieber Hans,

ich mache das ganz primitiv. Wenn man die Zündung auf OT stellt, läuft der Motor. Danach stelle ich so weit vor, dass er bei Belastung gerade noch nicht klingelt. Etwas schwieriger ist das Einstellen der Luftschraube. Da neigt man leicht dazu, zu mager zu fahren. Hier drehe ich die Schraube so weit ein, dass der Motor gerade ohne Choke zu starten ist - und danach wieder ein wenig zurück.
Mit einer elektronischen Zündung habe ich keine Erfahrung. Die würde ich auch nur zur Not einbauen. Ich meine, dass nicht nur die äußere Erscheinung, sondern auch die historische Technik erhaltenswert ist.

Gruß Harald

[Jos170V]

Lieber Harald,
Toll, wenn man so einen Motor so einstellen kann. Ich muss auch mein Kopf drehen und näher an den Motor heranführen, mein Gehör ist auf einem Ohr nicht so gut .
Jos

[HaraldSchuessler]

Lieber Jos,

da mag ich - Dir gegenüber - im Vorteil sein. Den Kopf muss ich nicht drehen, ich höre nämlich auf beiden Ohren schlecht.

Gruß Harald

[Lutz Möbius]

Hallo Peter,

vor den Arbeiten war der Verbrauch nie unter 12/13 Liter- wohlgemerkt bei sehr moderater Fahrweise.
Danach um die 8 Liter.

Hallo Harald,

die genaue Düsengröße, die jetzt verbaut ist, kann ich Dir nicht sagen.
Da habe ich mich tatsächlich auf die Erfahrung vom Olaf Herrmann, nebst seinen Vorgehensweisen verlassen.
Wie gesagt: die Erfahrungen nach rund 2000 km sind zumindest für mich überzeugend.

Hallo Ralf,

nein Dummköpfe waren das keines Falls- ganz im Gegenteil!

Darum ging es mir auch überhaupt nicht …

Mein persönliche Meinung ist, dass eine Symbiose aus deutscher Ingenieurskunst damaliger Zeiten, mit den heute möglichen Einstellmethoden bei Verwendung einer elektrischen Zündung, ein sensationelles Ergebnis hervorbringen kann.

Das es durchaus auch ohne geht, steht zweifelsfrei gar nicht zur Debatte.

Selbstverständlich sind die Ansichten der absoluten Original Freaks auch völlig in Ordnung & akzeptabel!

BG
Lutz

[HaraldSchuessler]

Lieber Lutz,

das ist ein wirklich sensationell niedriger Verbrauch. Du bist allerdings von ziemlich schlechten Werten ausgegangen und der Schritt scheint deshalb besonders groß zu sein.
Ich fahre einen V und auch einen S-V, beide mit dem gleichen Vergaser ausgestattet. Der Verbrauch liegt bei beiden auf der Strecke bei etwas über 10 Litern. In der Stadt sind es etwa 11,5 Liter und in Ausnahmefällen (Gebirge, viel Gepäck) sind das auch schon 13 Liter gewesen. Fahre ich nur auf der Autobahn, komme ich sogar mit etwas unter 10 Litern aus. Im Anhang ein Ausschnitt aus dem Fahrtenbuch meines S-V. Es zeigt den Verbrauch während einer Reise von Bremen nach Tarragona und zurück. Besetzt war der Wagen mit drei Personen mit entsprechendem Reisegepäck - zügige Fahrweise.
Trotzdem: 8 Liter erreiche ich wirklich nicht. Das ist also immer noch ein großer Schritt! Ich werde deshalb deinem Beispiel folgen und mit einer größeren Hauptdüse experimentieren. Aber erst im Frühjahr - nach dem Erwachen aus meinem Winterschlaf.

Es grüßt Dich Harald

[Hans-Foerster]

Da sind ja eine Menge Rückmeldungen zusammengekommen. Vielen Dank!

Zunächst mal eine kurze Stellungnahme an die Originalitätsverfechter und was mich veranlasst im Forum nachzufragen:
Ich bin stolz darauf, meinen 170er bislang mit der originalen 6 Volt Bordspannung zu bewegen und auch darauf, dass sonst die Technik original ist. Was mich bewegt über einen Umbau der Zündung nachzudenken ist die Tatsache, dass dem Fahrzeug an Steigungen sehr rasch die Puste ausgeht. In der Ebene und an leichten Steigungen hingegen läuft es, von leichten Ruckeln im Teillastbereich mal abgesehen, ganz gut.

Die Zündung ist original, der Verteiler ist überholt. Die Fliehkraftverstellung funktioniert und das Teil ist neu gelagert.

Auch der Vergaser ist überholt, die Bedüsung entspricht dem Werkstatthandbuch (110/55 und 55).

Laut Tpenschild ist die Motornummer 1369206177.

Bei meiner Grundlagenforschung bin ich noch auf einen Punkt gestoßen, der mich verwundert. Es sind die Steuerzeiten der Ventile. Ich hab mir das mal angeschaut weil in der Vergangenheit einer der Vorbesitzer am Ventiltrieb gebastelt hat. Das ist mir aufgefallen, weil kein Novotex-Zahnrad sondern eines aus Stahl verbaut ist.
Mit einer Gradskala auf der Kurbelwellenriemenscheibe und Blick auf die Ventilstössel bin ich zu folgenden Ergebnis gekommen (Messtoleranz so etwa +/- 5 Grad):
Einlassventil beginnt zu öffnen bei 0 Grad und ist wieder zu bei 130 Grad
Auslassventil beginnt zu öffnen bei 230 Grad und ist wieder zu bei 360 bzw. 0 Grad
Mit den Angaben des Werkstatthandbuchs komme ich nicht klar, bzw. kann keine Übereinstimmung mit den gemessenen Werten feststellen:
Einlass-Beginn 30 Grad vor OT
Einlass-Ende 65 Grad nach UT
Auslass-Beginn 50,5 Grad vor UT
Auslass-Ende 17,5 Grad nach OT
Vielleicht kann mir da jemand Nachhilfeunterricht geben...

Viele Grüße
Hans Förster