Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Quasselecke.........oder: was sonst noch zu sagen ist...
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Sellier
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Re: Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Beitrag von Sellier »

Lieber Harald,
es handelt sich um die französische Marke Cemec.
Die ersten Maschinen wurden aus 1945 in Frankreich zurückgelassen BMW-Teilen und mit in der französischen Besatzungszone beschlagnahmten Teilen gebaut.
So sind meine Infos, Wikipedia sieht das anders.
Ich zitiere Wikipedia:
Das Zentrum für Explosions- und Verbrennungsmotoren (CEMEC) war ein Unternehmen, das den Bau von BMW- Motorrädern der deutschen Besatzungsmächte nach dem 2.Weltkrieg fortsetzte. Es wurde 1945 als gegründet Centre de montage et de récupération (Englisch (CMCR) Montage- und Reparaturzentrum) in Neuilly-sur-Seine. Es wurde 1947 in CEMEC umbenannt.
Es wurden BMW Motorräder umgebaut. Aus diesem Grund ist das Logo eine modifizierte Version des BMW Logos.
CEMEC begann mit der Herstellung kompletter Motorräder und produzierte Modelle, die von BMW entworfen wurden, für die französische Verwaltung. Das Unternehmen konstruierte Modelle aus verschiedenen deutschen Komponenten und schuf unter dem Namen R73 einen Hybrid aus den Modellen R71 und R75.
1954 wurde CEMEC von Ratier übernommen.
Zitat Ende.
Für meine Maschine gibt es leider keine Papiere, der ehemalige Besitzer war verstorben und ich habe die Cemec von seinem Sohn übernommen.
Habe damals die Maschine für einen Kasten Rheingauer Riesling bekommen.
Was ich letztendlich mit der Maschine machen werde, ich weiß es noch nicht. Vielleicht hat mein Enkel einmal Interesse.
Viele Grüße
Bernd

PS. Zweites Foto ist aus dem Internet
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HaraldSchuessler
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Re: Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Bernd,

das ist ja sehr interessant! Genau das Gleiche gab es ja auch in Russland. Da wurden erbeutete BMW Modelle (in sehr schlechter Qualität) nachgebaut (Übrigens bis heute).
Morgen früh fahre ich für drei Tage zur Documenta, danach melde ich mich wieder. Da solltest Du mal rangehen! Vielversprechend! Das ist nichts für Enkel, da müssen mittelalte Säcke ran!

Gruß Harald
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Lahme Krücke
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Re: Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Beitrag von Lahme Krücke »

Hah! Da habe ich auch gerade was ähnliches im Gange:

Bild

Da bin ich gerade sehr verstärkt dran um die wieder auf die Straße zu bekommen. Ist eine Zündapp KS 600 von 1938 - allerdings mit diversen K800 Teilen. War halt ein Haufen der auf viele Kisten verteilt kaufte - vor ungefähr 16 Jahren war das. Naja, wie das so ist, der 170er ist mir halt dazwischen gegrätscht. Aber jetzt geht es munter weiter. Dieses Jahr brummt die gute. :mrgreen:

Ach ja, und Namen konnte ich mir noch nie merken - unabhängig vom Alter. (das war beim Militär echt hinderlich) :mrgreen:
Ich erkenne die Leute nur an ihren Fahrzeugen. :oops:
Stumpft der Mensch vom gaffen ab?
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johann
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Re: Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Beitrag von johann »

Hallo Harald, sehr schönes Motorrad da kann ich natürlich nicht mithalten mfg johann.
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Lothar
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Re: Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Beitrag von Lothar »

Liebe Altmotorradfreunde,
Nach meinem Wissen war die R71 eine Gemeinschaftsentwicklung zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und der Sowjetunion unter Stalin in den letzten Jahren vor Beginn des zweiten Weltkriegs. Anbei ein Bild der s.g. ‚Kopie einer Kopie’ (die in der Sowjetunion befindlichen R71/ Ural Produktionsanlagen wurden Anfang der 50er Jahre an den kommunistischen Bruderstaat China verschenkt): meine Changjiang 750 mit 750ccm seitengesteuertem Motor und beeindruckenden 17PS. Diese habe ich in China sehr gerne gefahren, wenngleich die Reparaturhäufigkeit ein wenig extrem war, aber nach Hause bin ich immer gekommen. Seit einigen Jahren ‚ruht‘ sie in Deutschland, und ist seltsamerweise in Deutschland nie angesprungen. Aber das mag an der hiesigen Luftqualität liegen …
Einen schönen Restsonntag,
Lothar
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Lothar
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Re: Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Beitrag von Lothar »

….in China lief sie natürlich unabhängig von jeglichen Witterungseinflüssen ……
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HaraldSchuessler
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Re: Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber Lothar,
„Gemeinschaftsproduktion“ - das kann man so wohl doch nicht sagen.
Es gibt zwei Darstellungen: einmal, deutsche Beutemaschinen seien nachgebaut worden, die andere, Hitler habe Stalin als Geschenk Lizenzen zum Nachbau geschenkt. Wie auch immer, zwei Dinge sind doch bemerkenswert.
Einmal ist es der enorme zeitliche Verzug. 1938 erscheint die R 71, sie war das letzte seitengesteuerte BMW Modell und schon damals etwas altertümlich (Zündapp baute schon 1936 die elegante KS 500 mit hängenden Ventilen, die mit nur 500ccm der 750 ccm BMW Maschine in ihrer Leistung sogar überlegen war. Bild im Anhang).
Erst 1956 erscheint sie dann als Dnjepr M 72., inzwischen technisch und auch im Erscheinungsbild total veraltet. In China wird sie dann erst um 1960 als Chang Jiang gebaut. Da liegen also rund 20 Jahre dazwischen.
Der zweite Punkt: Die russischen Modelle wurden in absurd schlechter Qualität produziert. Das betrifft nicht nur die Fertigung, z.B. die Gussqualität der Aluminiumteile, die Qualität der Kugellager, sondern auch die fehlende Kontrolle bei der Montage. Noch in den 90er Jahren habe ich ein fabrikfrisches russisches Exportmodell gesehen, bei dem ein Radlager fehlte und dessen Getriebe sich nicht schalten ließ. Bei den chinesischen Modellen dürfte es ähnlich gewesen sein. Aus eigener Anschauung kenne ich dieses Motorrad nicht, habe aber vor Jahren ein Buch eines Studenten gelesen, in dem er seine Rückreise auf einer Chang Jiang von Peking nach München beschrieb. Eine Reise, die ich – wenn schon - dann doch lieber auf einer BMW R 71 (oder auf Bernds Cemec) machen würde.
Ich hoffe sehr, dass unsere Forums-Leser bei so viel Motorrad-Latein nicht allmählich die Geduld mit uns verlieren. Eigentlich geht es hier ja um 170er – und die stehen auf vier Rädern - Gespanne haben aber nur drei. Wenn euer Urteil: „Rad ab“ lautet, können wir damit leben.

Gruß Harald
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Sellier
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Re: Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Beitrag von Sellier »

Lieber Harald,
ja wir sind ein bisschen von unseren 170er abgedriftet, aber in der Rubrik „Smalltalk“ darf man dies auch denke ich.
Günter hat uns auch nicht mit einem Anreiseverbot zum Haigern bestraft.
Ich vermute viele unserer 170er Kollegen haben noch ein Krad zu Hause stehen das aus der gleichen Zeit wie ihre Autos stammt.
Bei unseren Berichten zu BMWs und deren Nachbauten haben bestimmt schon einige Horex –Besitzer mit den Hufen gescharrt. Auch schon daher weil Horex von Daimler-Benz übernommen wurde.
Bis zum Wochenende und gute Anfahrt
Bernd
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GuenterS
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Re: Die jungen Frauen. Und der alte Sack

Beitrag von GuenterS »

Lieber Bernd,
wenn wir schon "small talken" noch ein Hinweis. Auf dem Haigern triffst Du auch noch zwei Motorrad-Menschen. Einer hat ein russisches Gespann (Alex aus Gauting) und einer ist ein Horex Experte (Benno aus Florida), hat aber "nur noch" ein Kneeler Gespann, soviel ich weiss.
Wir sehen uns auf dem Haigern. Die Skandinavier (Schweden und Finnen) sind schon auf dem Weg in Richtung Haigern. Nur hat leider einer der vier Finnen wegen Motorproblemen aufgeben müssen, schade.
Bis Samstag grüßt Euch
Günter
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