Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Quasselecke.........oder: was sonst noch zu sagen ist...
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170S-Frank
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Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von 170S-Frank »

Zeitgleich mit dem Kauf meines 170 S vor zwei Jahren habe ich mit dem Sammeln historischer Fotos begonnen, die den 170 S in Alltagssituationen "damals" zeigen. Es handelt sich größtenteils um Schnappschüsse aus privaten Fotoalben aus der Zeit zwischen 1950 und 1972. Die Bilder habe ich auf Flohmärkten gesammelt, auf Internetverkaufsplattformen und bei Ansichtskartenhändlern erworben oder von Bekannten geschenkt bekommen.

Der Großteils des Materials ist schwarz-weiß, Farbaufnahmen waren zu jener Zeit noch sehr kostspielig. Die Motive bestehen hauptsächlich aus Ausflugsfahrten und Urlaubsreisen. In vielen Fällen stellen sich die stolzen Autobesitzer für den Fotografen aber auch einfach nur vor ihrem 170er "in Pose". Ausgesprochen gerne dokumentiert wurden damals Paßfahrten oder auch Überfahrten mit einer Fähre. Den 170er sieht man an Tankstellen und auf der Autobahn. Die Besatzungstruppen verwendeten den 170 S gerne als Dienstfahrzeug. Von den Kriegszerstörungen mehr oder minder stark gezeichnete Großstädte sind besonders beeindruckende Kulissen.

Jedes der beinahe 300 Fotos ist mit einer kleinen Geschichte beschrieben, die ich anhand der rückseitigen Bildbeschriftungen, größtenteils aber durch eigene Recherchen nach Ort und Zeit verfaßt habe. Auch habe ich für jedes Auto die bis 1956 üblichen Besatzungszonen-Kennzeichen oder die Auslandskennzeichen entschlüsselt.

Seit kurzem sind die Fotos online auf meiner privaten Internetseite zu sehen, die ich für meine Hobbies (Schellackplatten, Familienforschung und eben der 170 S) eingerichtet habe. Zu sehen ist in fast allen Fällen der 170 S (bzw. Sb, DS, S-D, S-V) sowie die Cabrios A und B. Auf ganz wenigen Bildern hat sich ein 170 V oder D, ein 220 oder gar ein Ponton eingeschmuggelt.

Bitte macht Euch ein Bild vom 170er im Umfeld der 1950er und 1960er Jahre:

www.austroton.com/mercedes-170-s

Am Anfang gibt es einige allgemeine Bemerkungen zu dem Wagen (derzeit noch in Bearbeitung). Nach kurzem Herunterscrollen seid Ihr dann richtig bei dem Kapitel "Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen". Bei der Nutzung von mobilen Endgeräten kann es derzeit noch zu Formatierungsproblemen kommen. Es wird empfohlen, die Website über einen Desktop-Bildschirm zu besuchen.

Die Seite wird durch Neuerwerbungen laufend erweitert. Viel Spaß!

Auf Anregungen, Kritik, Korrekturen und Ergänzungen freut sich Euer
Frank Wittendorfer

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Oldimat
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Re: Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von Oldimat »

Hallo Frank,
Großartig, diese Zeitreise. Ich habe alle Bilder von A bis Z angeschaut und mich zurückversetzt in die Zeit, als unsere 170 S noch jung waren. So, wie sie damals gefahren wurden, sollten wir sie auch heute fahren: Mit Würde, und nicht so hektisch.
Besten Gruß und vielen Dank!
Oldimat
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James Allen
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Re: Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von James Allen »

Hello, and thank you, Frank, for posting this fantastic collection of photos. I was young in these years and remember some of the locations in our family travels to Germany. About 20 years later, I, too, was an American soldier who purchased a 170S in Germany. I still have the car today. Its original owner was quite a well-to-do businessman only two years after the currency reform and could purchase a 170S Cabriolet B. Now I know what correct license plates would look like for a car in the American zone of this period. Thank you ever so much for this detailed hard work. Jim
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HaraldSchuessler
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Re: Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber James,

diese "Besatzungskennzeichen" kann man heute noch herstellen lassen. In sehr guter Qualität fertigt sie mit originalen Schriftzeichen die Firma
H. Hämmerling in Osnabrück (info@h-haemmerling.de). Ein Satz kotete vor ein paar Jahren rund 100 €.

Gruß Harald
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jimattsson
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Re: Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von jimattsson »

Hallo Frank, Chapeau, deine Seite ist ja auch für einen alten Schwede wie der Unterzeichnete Nostalgie pur. Auch in Schweden waren die 170er, vor allem der S, in den 50er Jahren sehr beliebt (wenigstens für die besser gestellten Leute), z. B. wurden rund 180 Stück von den A-Cabrios nach Schweden exportiert. Ich hänge an eine Werbung aus 1953 für den 170 DS.

Übersetzung:

In allen Ländern
wird dieser Wagen preisgünstiger als ein Kleinwagen gefahren. Seine Betriebskosten sind überall in Europa sehr niedrig und dazu kommt, dass die Straßeneigenschaften und Komfort des 170 DS mit denen eines großen Wagens völlig vergleichbar sind. In Schweden kommt auf dem Diesel-Kraftstoff eine nachträgliche Steuer von 0,20 Kronen/Liter hinzu. Vergleichen Sie, wieviel eine Reise mit Benzin- bzw. Dieselbetrieb kostet.
MERCEDES-BENZ 170 DS – Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit in Sonderklasse.

In der Tabelle habe ich es versucht darzustellen, was die damaligen Preise in heutigen Euros entsprechen sollen (ohne Rücksicht auf die veränderte Kaufkraft in den vergangenen 70 Jahren, ich verdächtige die entsprechenden heutigen Preise wären sonst wenigstens die doppelten).

Gruß, Jan Ivar
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170ziger
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Re: Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von 170ziger »

Hallo Frank,
schön, dass auf dem Foto in Deinem Beitrag als erstes Auto ein kleiner 170V oder D zu sehen ist :) aber Deine Bildersammlung ist wirklich eine tolle Arbeit, Bravo!
Bei der Durchsicht Deiner Sammlung bin ich bei dem Bild „vom Direktionswagen zum Hippiefahrzeug“ hängen geblieben und ich muss Dir dazu eine Geschichte erzählen.

Meinen Freund Michael hat der Virus nicht los gelassen und er kaufte sich eine 170DS-Pritsche in sehr desolaten Zustand zur Restaurierung. Schnell wurde klar, das Objekt ist so schlecht, da wird nichts draus. Er suchte ein besseres Auto und wurde in den neuen Bundesländern fündig.
Der nun gekaufte 170DS wurde zerlegt der hintere Teil abgetrennt, usw.. Viel landete im Schrott, aber den eigenartig bemalten Heckdeckel stellte Michael in die Ecke. Im Auto fand er dann einige Papiere, die auf den früheren Besitzer Hinweise ergaben. Wir suchten im Netz und kamen auf einen Herren „Wolfgang Z.Keller“. Wir nahmen Kontakt auf, ja, das war sein Auto.
Im Mai 2018 hielt ich mein 8.Mercedes-Oldtimertreffen in Wiesmühl ab. Michael und ich verständigten uns, er bringt dem Heckdeckel mit nach Wiesmühl und wir laden den Wolfgang Z.Keller zum Treffen ein.
Michael brachte den Heckdeckel, Wolfgang kam zum Treffen und es gab ein nettes Hallo und Wolfgang freute sich, wenigstens noch den Deckel von dem von ihm bemalten 170DS nochmals zu sehen. Wir versteigerten den Deckel, das Geld ging an die „Krebshilfe Deutschland, der Deckel wurde an Wolfgang übergeben.

Wolfgang Z.Keller sprach ein wenig über seinen 170DS, er erhielt sogar einen Preis für die Bemalung seines Autos, aber irgendwann mußte das Auto weg, diese Geschichte ist traurig.
Der DS kam von München nach Kaufbeuren, dann verlieren sich die weiteren Stationen.

„Wolfgang Z.Keller“ hat sich ganz der Kunst zugewandt, man suche im Netz z.B. „Kunst ist Luxus“
Michael hat seine 170-Pritsche inzwischen ferig gestellt, er war mit Ihr heuer bei meinem MB-Ttrffen beim Pauliwirt.

Frank, nochmals danke für die Offenlegung Deiner Bildersammlung, -und ich fahre schon sehr lange und sehr viel 170S-D, aber die kleinen sind doch die wahren..........

1. Bild aus Deiner Fotosammlung
2. Bild links „Wolfgang Z.Keller“, rechts Michael Leinenbach, dann ich.
3. Bild zeigt die 170DS-Pritsche non Michael.

Gruß, Alfred
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James Allen
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Re: Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von James Allen »

Thank You, Harald: My 170S- On 25 May 1950, the car received the AW 34-3818 license plate. So this would read American Zone (A) Wurttenberg (W), I believe the 34 stands Landratsamt Goppingen. However, the car resided in Geislingen/Steige. The owner was Direktor Dr.Jung Arther Burkhardt, who was the leader at the time of the Wurttembergische Metallwarenfabrik (WMF). Interestingly, the car was transferred on 15 May 1952 from Dr. Burkhardt's name to the ownership of the WMF company. The car retained the same license plate number (AW 34-3818). This transfer is quite interesting to me and opens a lot of speculation as to why this was done. Also, to have such a car ordered and purchased in 1949, just two short years after the post-war currency reform -- where did the money come from? Then, the car transfers to the company's ownership in just two years. One of my questions is the number 34 for Goppingen or the number given to cars living in Geislingen. The next owner on 27 April 1955 was a typical S- D 441. This indicates that the Occupation Zone designation was dropped before April 1955—all exciting history—my car production number is 13604309035. Is this number close to your 170S Cab B? Again, thank you for the link to the license plate source of supply. I also must thank Dr. Frank Wittendorer for posting the magnificent pictures with the explanations of registration. Most helpful.
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HaraldSchuessler
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Re: Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber James,

ja, die Nummer meines 170 S CB liegt nahe an Deiner Nummer: 136 043 09 312. Der Auslieferuingsschein wurde auch am 25. Mai 1950 gestempelt.
Die Nr. 33 und 34 stehen für Zulassungsstelle Göppingen.

Gruß Harald
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HaraldSchuessler
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Re: Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber James,

nun noch die fehlenden Blätter der Übersicht.

Gruß Harald
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HaraldSchuessler
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Re: Der 170 S in zeitgenössischen Schnappschüssen 1950 bis 1972

Beitrag von HaraldSchuessler »

Lieber James,

und noch etwas aus dem Internet.

Gruß Harald
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kennzeichen in den
Besatzungszonen anfänglich farblich unterschieden – schwarz auf
orangefarbenem Grund: amerikanischer Sektor, schwarz auf rotem
Grund: französischer Sektor, schwarz auf blauem Grund: britischer Sektor, und im sowjetischen Sektor verblieb
schwarz auf weißem Grund.[1] 1947 beschlossen die alliierten Besatzungsmächte ein einheitliches System, das ab
1948 eingeführt wurde. Die neuen Kennzeichen in den vier Besatzungszonen wurden nun einheitlich weiß auf
schwarzem Grund gehalten, deren Registriernummer enthielt jeweils vorne zwei Buchstaben (die übereinander
geschrieben waren) für den Verwaltungsbereich, z. B. „BR“ für die Britische Zone Rheinland oder „AB“ für die
Amerikanische Zone Bayern.[1] Diese Kennzeichen galten bis zur Einführung eigener Systeme in den
Nachkriegsstaaten BRD und DDR.
Im September 1949 hatte die „Verwaltung für Verkehr des Vereinigten Wirtschaftsgebietes“ in Offenbach die Länder
darauf hingewiesen, dass das geltende Kfz-Kennzeichensystem nicht der zunehmenden Motorisierung gewachsen ist.
Erst mit der am 14. März 1956 veröffentlichten „Verordnung zur Änderung von Vorschriften des Verkehrsrechts“
wurde dieses für die Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin eingeführt; die DDR hatte bereits 1953 ein
eigenes System eingeführt, das auch weiß mit schwarzen Rahmen und DIN-Schrift gestaltet war.
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